Drogeriekette dm steigt in OTC-Markt ein |
Melanie Höhn |
18.12.2024 10:24 Uhr |
Die dm-Drogeriemärkte wollen aus Tschechien OTC-Arzneimittel versenden. / © IMAGO/Manfred Segerer
Die Drogeriekette dm will ab 2025 in den Apothekenmarkt einsteigen, wie das »Handelsblatt« von verschiedenen Marktteilnehmern erfahren habe. Das Geschäft soll von Tschechien aus geleitet werden und es sei dort eine entsprechende Gesellschaft gegründet worden, bestätigte Sebastian Bayer, Geschäftsführer Marketing und Beschaffung von dm, dem Blatt.
Verschiedene Marktteilnehmer vermuten einen Start im Sommer, dm wolle sich aber bezüglich des Starttermins nicht festelgen, hieß es weiter.
Bayer erklärte zudem gegenüber dem »Handelsblatt«, dass der Gesundheitsmarkt in Deutschland vor großen Herausforderungen stehe. Aus Sicht der Bürger werde es teurer, aber nicht besser. Für dm stelle sich deshalb die Frage, »was wir beitragen können, wenn es regulatorisch zu Änderungen kommt.« Die Drogeriekette dm habe noch viel Fantasie, was sie in diesem Bereich anbieten könne.
dm-Chef Christoph Werner hat jedoch schon in der Vergangenheit erklärt, dass er in Zukunft auch verschreibungspflichtige Medikamente verkaufen will. Selbst Impfungen und Beratungen in Drogeriemärkten hält er für denkbar. Sein Vorbild sind die Drugstores in den USA.
Angesichts der zunehmenden Apothekenschließungen vor allem im ländlichen Raum werde der Gesetzgeber früher oder später reagieren müssen, sagte er schon Anfang des Jahres. Der dm-Chef sieht hier eine Chance für den Drogeriekonzern, diese vermeintliche Versorgungslücke zu schließen. Bei der Frage, wie Gesundheit erschwinglich und verlässlich bleibe, könnten Drogeriemärkte mit ihrem bestehenden Filialnetz einen wichtigen Beitrag leisten, ist Werner überzeugt. Den Schlüssel sieht er dabei in der Digitalisierung.
Mit etwa 4000 Filialen und rund 80.000 Mitarbeitern ist dm der drittgrößte Drogeriekonzern der Welt.