Dringende Warnung von Ärzte ohne Grenzen |
Auch in den Geflüchtetencamps rund um Goma, wo sehr viele Menschen auf engstem Raum leben, ist Mpox ein Riesenproblem. / Foto: Imago Images/Xinhua
Allein in der Demokratischen Republik Kongo seien zwischen Januar und Anfang August mehr als 14.000 Verdachtsfälle von Mpox gemeldet worden. »Die Geschwindigkeit, mit der sich die Epidemie ausbreitet, ist alarmierend«, sagt Jasmin Behrends, Expertin für globale Gesundheit von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland. Sorge bereite auch die Tatsache, dass die Krankheit in den Geflüchtetencamps rund um Goma aufgetreten ist, wo Menschen auf engstem Raum leben und sich die Krankheit rasant ausbreiten könnte.
»Ohne einen verbesserten Zugang zu Impfstoffen werden Tausende Menschen keinen Schutz vor einer Infektion erhalten können, darunter auch Kinder unter 15 Jahren«, sagt Justin B. Eyong, epidemiologischer Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Demokratischen Republik Kongo. »Dabei sind diese Kinder besonders stark von Mpox betroffen. Sie machen 56 Prozent aller Mpox-Fälle beziehungsweise 79 Prozent aller Todesfälle im Jahr 2024 aus. Es muss dringend alles getan werden, um die Erwachsenen und Kinder, die die Mpox-Impfstoffe jetzt brauchen, schnellstmöglich zu versorgen.«
Um die weitere Ausbreitung zu stoppen, ist eine umfassende Reaktion erforderlich. Ärzte ohne Grenzen fordert alle Beteiligten auf, die verschiedenen Säulen der Reaktion – Gesundheitsförderung und Gemeinschaftsengagement, Überwachung, gezielte Impfungen, Diagnostik und Behandlung – schnell zu unterstützen und eine gerechte Verteilung der Ressourcen sicherzustellen. Die Dringlichkeit der Situation wird auch dadurch deutlich, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorige Woche wegen Mpox eine Gesundheitsnotlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat.