Pharmazeutische Zeitung online
Positive Effekte

Dreimal täglich lachen, bitte

Es ist eine Binsenweisheit: Lachen ist gesund. Wissenschaftliche Belege dafür hat eine Jenaer Medizinstudentin in ihrer Doktorarbeit gesammelt und jetzt auch in einem wissenschaftlichen Journal in Form einer Metaanalyse veröffentlicht.
Annette Rößler
16.05.2022  08:15 Uhr

Mit Aktionen wie öffentlichem gemeinsamen Lachen erregen Anhänger des Lachyogas bei Außenstehenden regelmäßig Heiterkeit gemischt mit Befremden. Es gibt sogar einen Weltlachtag, der jedes Jahr am ersten Sonntag im Mai begangen wird. Alle, die dieses Jahr nicht mitgemacht beziehungsweise mitgelacht haben, sollten sich ernsthaft überlegen, ob sie das beim nächsten Mal nicht lieber tun wollen. Denn gerade das Lachen in der Gruppe tut Körper und Seele gut, wie die Publikation von Katharina Stiwi und ihrer Doktormutter Privatdozentin Dr. Jenny Rosendahl von der Universität Jena in »Complementary Therapies in Clinical Practice« zeigt.

Die Metaanalyse umfasst 45 randomisierte, kontrollierte Studien aus den vergangenen 30 Jahren und 14 Ländern mit insgesamt mehr als 2500 Teilnehmern. In den jeweiligen Interventionsgruppen wurden verschiedene Ansätze des therapeutischen Lachens praktiziert: spontanes Lachen, etwa als Reaktion auf lustige Spiele oder Filme, angeleitetes Lachen wie beim Lachyoga, Lachen allein oder in der Gruppe, einmaliges Lachen oder Lachtherapien mit wochenlang regelmäßigen Terminen. Auch die untersuchten Populationen waren heterogen; es gab Studien mit Diabetikern, Herz-Kreislauf-Patienten, depressiven Pflegeheimbewohnern, Krebspatienten während der Chemotherapie oder auch Smartphone-süchtigen Schülern. Erfasst wurden die Auswirkungen des Lachens auf physiologische und körperliche Parameter wie den Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Entzündungsmarker, Schmerz oder Beweglichkeit sowie auf die psychische Gesundheit, etwa auf Depressivität, Ängstlichkeit oder Stress.

»Insgesamt konnten wir eine positive Wirkung der Lachinterventionen feststellen«, fasst Stiwi das Ergebnis in einer Pressemitteilung der Universität Jena zusammen. Die Vorteile der ärztlich verordneten Heiterkeit waren in allen drei untersuchten Kategorien statistisch signifikant. Von Nebenwirkungen wurde lediglich in einer Studie berichtet: Drei Teilnehmer eine Lachyogagruppe beschrieben Unwohlsein aufgrund von Herzklopfen, Mundtrockenheit und Atemlosigkeit. Diese Beschwerden waren aber nur leicht ausgeprägt und erforderten keine medizinische Intervention.

Die Metaanalyse bestätigt, dass Lachen auch etwas Soziales ist: Gemeinsam mit anderen war das Gelächter wirksamer als allein. Mit Blick auf die Psyche erwies sich spontanes Lachen als weniger wirksam als das absichtliche, simulierte Lachen unter Anleitung, das in der Regel von Atem- und Entspannungsübungen begleitet wird. Zudem fanden die Autorinnen einen Zusammenhang von Wirkung und Alter der Studienteilnehmer. Je jünger diese waren, desto mehr profitierten sie von der Lachtherapie.

Trotz dieses recht eindeutigen Ergebnisses sehen die Autorinnen noch Bedarf für weitere Studien. Freiwillige für solche Interventionen werden sich bestimmt leicht finden lassen. Den Rat, öfters mal zu lachen, dürfen Ärzte ihren Patienten aber sicherlich auch schon vor deren Abschluss geben.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa