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»Lancet«-Kommission

Drei von fünf Leberkrebsfällen wären vermeidbar

Mehr als 60 Prozent der Leberkrebsfälle weltweit sind auf vermeidbare oder behandelbare Faktoren zurückzuführen. Trotzdem wird eine Verdopplung in den nächsten 25 Jahren befürchtet, wenn nicht konsequent gegen Fett- und Alkoholleber sowie Virushepatitis angegangen wird.
Daniela Hüttemann
29.07.2025  07:00 Uhr

Leberkrebs hat niedrige Überlebensraten

»Leberkrebs gehört mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate zwischen 5 und 30 Prozent zu den am schwierigsten zu behandelnden Krebsarten«, sagt der Kommissionsvorsitzende Professor Dr. Jian Zhou von der Fudan-Universität in Shanghai, China. Ohne Gegenmaßnahmen bestehe die Gefahr, dass sich die Zahl der Fälle und Todesfälle durch Leberkrebs in den nächsten 25 Jahren fast verdoppele.

Die Kommission schreibt aber auch, dass die Leberkrebsinzidenz bis 2050 um 2 bis 5 Prozent gesenkt werden könnte, wenn die nötigen Maßnahmen ergriffen werden. Das könnte neun bis 17 Millionen neue Leberkrebsfälle verhindern und 8 bis 15 Millionen Menschenleben retten.

Zu den notwendigen Maßnahmen zählt die Kommission ein Screening und die Behandlung von Hepatitis B und C sowie eine Ausweitung der Impfung gegen Hepatitis B. In Deutschland gehört die Impfung seit 1995 zu den Routineimpfungen für Säuglinge. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht.

Seit 2021 können gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren einmalig eine Blutuntersuchung auf Hepatitis B und C in Anspruch nehmen. Die Kommission empfiehlt ein universales HBV-Screening für alle ab 18 Jahren sowie ein gezieltes HCV-Screening in Hochrisiko-Gebieten.

»Ein Ansatz zur Identifizierung von Patienten mit hohem Leberkrebsrisiko wäre die Einführung von Vorsorgeuntersuchungen auf Leberschäden in die routinemäßige Gesundheitsversorgung von Patienten mit hohem Risiko für MASLD, beispielsweise Menschen mit Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen«, schlägt zudem Professor Dr. Hashem B. El-Serag, Baylor College of Medicine in Houston, USA, vor.

Lebensstilberatung als Routineversorgung

Lebensstilberatung sollte in die Routineversorgung integriert werden, um Patienten bei der Umstellung auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität zu unterstützen. »Darüber hinaus müssen politische Entscheidungsträger ein gesundes Ernährungsumfeld durch Maßnahmen wie Zuckersteuern und eine klare Kennzeichnung von Produkten mit hohem Fett-, Salz- und/oder Zuckergehalt fördern«, so El-Serag. Politische Entscheidungsträger sollten zudem Mindestpreise für Alkoholeinheiten, Warnhinweise und Werbebeschränkungen für alkoholische Getränke einführen, rät die Kommission.

Aktuell forscht die Pharmaindustrie intensiv an Medikamenten gegen MASH. Studienergebnisse lassen in den kommenden Jahren Neuzulassungen und Indikationserweiterungen zum Beispiel der GLP-1-Analoga erwarten. Bereits gegen MASH zugelassen in den USA und zur Zulassung in der EU empfohlen ist Resmetirom.

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