Drei häufige Beschwerden beim Sport |
Aufwärm- und Dehnübungen vor jeder Trainingseinheit können Muskelkater und Krämpfen vorbeugen. / © Getty Images/Tom Werner
Steigende Temperaturen und längere Tageshelligkeit laden dazu ein, (mehr) Sport zu treiben. Insbesondere wer bisher nur ein geringes Sportpensum absolviert oder über den Winter pausiert hat und nun wieder durchstarten oder überhaupt beginnen möchte, bekommt nach einem hoch motivierten Start in die neue Bewegungsroutine die Quittung: Muskeln und/oder Gelenke scheinen zu protestieren. Sie schmerzen. War der Sport doch keine gute Idee? Hat man etwas falsch gemacht? Und kann oder muss man gegen die Beschwerden etwas unternehmen?
Häufig und meist harmlos meldet sich an Tag eins oder zwei nach dem Training ein Muskelkater. Anders als früher angenommen resultiert er nicht aus einer Lactat-Übersäuerung der Muskulatur, sondern entsteht durch mikrofeine Faserrisse in den Muskeln, genauer in den Z-Streifen der Sarkomere. Häufig fühlen sich die betroffenen Muskeln vergrößert und hart an. Zwar gilt Schmerz im Allgemeinen als Warnsignal des Körpers, das zu Schonung mahnt. Völlige Bewegungslosigkeit ist damit jedoch nicht gemeint. Hohe Belastungen sollten zwar unterbleiben, jedoch hilft Bewegung leichter Intensität, um die Muskulatur wieder zu lockern. Auch Wärmeanwendungen werden häufig empfohlen. Warme Dusch- oder Wannenbäder oder wärmende Kompressen sollen dabei die Durchblutung fördern. Und: Nach dem Muskelkater ist vor dem Sport. Aufwärmübungen vor jeder Trainingseinheit können erneutem Muskelkater vorbeugen.
Zu einer Art Muskelkater oder Muskelschmerzen kann es aber auch unabhängig von sportlicher Betätigung kommen, nämlich infolge einer Rhabdomyolyse, wie sie etwa als Nebenwirkung einer Statin-Therapie auftreten kann. Bei einem entsprechenden Verdacht sollte dringend zu einem Arztbesuch geraten werden.
Deutlich schmerzhafter und mit einer Dauer über viele Wochen länger anhaltend können Gelenke auf zu intensive Belastungen reagieren, genauer gesagt die Sehnen und Schleimbeutel. Ein typisches Beispiel hierfür ist der sogenannte Tennis-Ellenbogen, der jedoch auch ganz ohne Sport auftreten kann, nämlich als »Maus-Ellenbogen« bei Menschen, die viel am Computer arbeiten. Aber auch Garten- oder Heimwerkerarbeiten kommen als Ursachen infrage. Hierbei kommt es zu einer Reizung der Sehnenansätze. Daher reagieren diese Bereiche auf Druck sehr schmerzhaft. Aber auch Knie- und Hüftgelenk oder Füße (»Fersensporn«) können betroffen sein.
Um die akuten Schmerzen zu bessern, können nicht steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac in Form von Salben oder Tabletten eingesetzt werden. Auch Kühlung kann bei den akuten Beschwerden Linderung bringen. Außerdem sollten die betroffenen Gelenke ruhiggestellt werden. Insbesondere sollten die Bewegungen, die zu den Beschwerden geführt haben, vermieden werden. Damit die akuten Beschwerden nicht chronifizieren und zum Ausschluss anderer Ursachen, sollte außerdem zum Arztbesuch geraten werden. Unter physiotherapeutischer Anleitung können zudem Übungen erlernt werden, mit denen man gegen die Beschwerden angehen kann.