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Datum(46) Dienstag, der 21.10.2025, 17:00 Uhr
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BetreffTiere/Krankheiten/Brandenburg/Updateme/(Aktualisierung: Weitere aktuelle fotos ergänzt) (Zusammenfassung 1630) Geflügelpest: Tausende Puten und Hunderte Kraniche tot Von Monika Wendel, dpa (Foto aktuell)
TextMehr als 9.000 Enten und Puten getötet - die Geflügelpest trifft
Landwirte in Brandenburg hart. Aber auch Vogelschützer sind
geschockt: Sie sammeln Hunderte tote Kraniche ein.
Potsdam (dpa/bb) - Der Ausbruch der Geflügelpest in einem zweiten
Betrieb in Brandenburg löst wachsende Besorgnis aus und setzt
Landwirte wegen erhöhter Schutzvorkehrungen unter Druck. Bislang
wurden insgesamt mehr als 9.000 Enten und Puten als Folge der
Tierseuche in zwei Beständen in den Landkreisen Märkisch-Oderland und
Potsdam-Mittelmark getötet. Auch Hunderte Kraniche in den Linumer
Teichen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin starben. Helfer sammelten
dort die toten Tiere ein.
Im November beginnt zudem die Hochsaison für das Geschäft mit Gänsen
und Enten, die traditionell rund um den Martinstag (11. November) und
Weihnachten auf den Tisch kommen. Es gebe für den Verbraucher aber
keinen Grund zur Panik, meinte Bauernpräsident Henrik Wendorff. «Der
Weihnachtsbraten in Brandenburg ist nicht gefährdet.»
Doch das Risiko für einen Ausbruch der Geflügelpest ist in diesem
Herbst hoch. Brandenburg ist laut Bauernverband wegen vieler
rastender Wildvögel extrem anfällig. Bauernpräsident Wendorff
plädiert auch dafür, über neue Wege zum Schutz vor der Geflügelpest
zu diskutieren: Er bringt eine Impfung von Geflügel und eine
Vergrämung von Zug- und Rastvögeln ins Gespräch. 
Wie ist die Situation in Brandenburg bislang?
In einem Putenmast-Betrieb in Roskow im Amt Beetzsee (Kreis
Potsdam-Mittelmark) brach die Geflügelpest aus, wie die Gemeinde
mitteilte. Es ist der zweite Fall bei einem Nutzgeflügelbestand in
diesem Herbst in Brandenburg. Rund 6.200 Puten wurden getötet, wie
die Kreisverwaltung in Bad Belzig mitteilte.Vor wenigen Tagen waren
bereits in einem Entenzucht-Betrieb im Landkreis Märkisch-Oderland
wegen der Geflügelpest 2.900 Tiere gekeult worden. Das Geflügel wird
laut Bauernverband durch die Einleitung von Gas getötet. 
Im Teichland Linum, wo viele Zugvögel auf ihrem Zug gen Süden rasten,
wiesen die Experten das Virus bei einem Kranich nach. Dort sammeln
freiwillige Helfer mehrere Hundert tote Tiere ein, wie der
Naturschutzbund Nabu am Nachmittag mitteilte. «Schätzungsweise sind
bereits bis zu tausend Kraniche verendet.» Auch bei einer Wildgans im
Trebbiner Ortsteil Glau (Kreis Teltow-Fläming) ist der für Vögel hoch
ansteckende Erreger nachgewiesen worden.
Wie bewerten die Experten die Gefahr?
Das bundesweit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat das
Risiko für Ausbrüche in Geflügelhaltungen von «gering» auf «hoch»
gesetzt und das für Wildvögel von «moderat» auf «hoch». Zwischen
September und 20. Oktober wurden 15 Ausbrüche bei Geflügel in sieben
Bundesländern registriert. Die hohe Zahl an betroffenen
Geflügelbetrieben hängt laut FLI mit der aktuellen Wildvogeldichte
und den -bewegungen zusammen. Der bislang größte betroffene Bestand
mit 35.000 Tieren liegt in Mecklenburg-Vorpommern. 
Welche Auflagen nach einem Ausbruch gelten
Rund um die Geflügelbetriebe werden nach einem Ausbruch Schutz- und
Überwachungszonen mit einem Radius von drei und zehn Kilometern
ausgewiesen. Dort gelten besondere Vorkehrungen zum Schutz vor einer
weiteren Ausbreitung der Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt.
Hinweisschilder machen darauf aufmerksam.
Die Liste der Auflagen im Umkreis betroffener Betriebe ist lang.
Tiere müssen so gehalten werden, dass sie nicht mit Wildvögeln in
Kontakt kommen. Tiere, die in Freilandhaltung stehen, sollen in den
Stall oder unter eine Schutzvorrichtung. Zudem gilt ein
Transportverbot für Geflügel und Eier sowie strenge
Hygienevorschriften. Geflügelausstellungen und -märkte sind verboten.
Im Herbst ist normalerweise die beste Zeit, um Kraniche an ihren
Rastplätzen zu beobachten. Doch wegen der Vogelgrippe sind jetzt alle
Führungen in Linum abgesagt. Die Organisatoren appellieren auch,
nicht auf eigene Faust loszuziehen. 
Bauernverband auch für Abschreckung von Wildvögeln 
Der brandenburgische Bauernpräsident Wendorff zeigte sich wegen des
hohen Seuchenrisikos durch Zug- und Rastvögel besorgt. Vor allem
Geflügelhalter, deren Tiere viel Außenkontakt hätten, stünden unter
Druck - zumal Brandenburg ein Bundesland mit besonders vielen
Vogelschutzgebieten sei. Kraniche etwa sind streng geschützt. 
Wendorff sprach sich dafür aus, eine Vergrämung von Wildvögeln durch
akustische oder optische Hilfsmittel zu erlauben. «Wir brauchen mehr
Flexibilität in Vogelschutzgebieten und eine Diskussion darüber»,
sagte Wendorff. Auch Impfungen gegen die Vogelgrippe müssten künftig
in den Blick genommen werden. Allerdings wären Handelsblockaden für
geimpfte Tiere auch hinderlich.
# Notizblock
## Aktualisierung
- Weitere aktuelle Fotos ergänzt
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Geflügelpest breitet sich aus
- Kraniche in Brandenburg
## Internet
- [Hinweis Amt Beetzsee und
Allfemeinverfügung](https://dpaq.de/79xC9yk)
- [Mitteilung zur Geflügelpest im Kreis
Ostprignitz-Ruppin](https://dpaq.de/5K67WMe)
## Orte
- [Linumer Teiche](Linumer Teiche, 16833 Fehrbellin, Deutschland)
- [Weseram](14 Roskow, Deutschland)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor/in: Monika Wendel (Berlin), +49 171 7684961,
Wendel.monika@dpa.com
- Redaktion: Antje Raupach (Berlin), +49 (30) 2852-32292,
Raupach.Antje@dpa.com, Christof Bock (Berlin), +49 (30) 2852-0,
Bock.Christof@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
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