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Datum(29) Freitag, der 05.09.2025, 14:49 Uhr
IDbdt0245 4 pl 474 dpa 0917
BetreffBundesregierung/Forschung/Computer/Nordrhein-Westfalen/Deutschland/Merz nimmt schnellsten Computer Europas in Betrieb (Foto aktuell und Archiv)
TextSchnellster Rechner Europas, viertschnellster der Welt und
energieeffizientester überhaupt - bei der Inbetriebnahme von
«Jupiter» hagelt es Superlative. Entsprechend groß ist der
Politikerauflauf.
Jülich (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident
Hendrik Wüst (beide CDU) haben den schnellsten Computer Europas in
Betrieb genommen. Der sogenannte «Supercomputer Jupiter» steht im
Forschungszentrum Jülich bei Aachen. Er eröffne «ganz neue
Möglichkeiten - für das Training von KI-Modellen oder für
wissenschaftliche Simulationen», sagte Merz. Der Computer,
viertschnellster der Welt, unterstreiche den Anspruch der
Bundesrepublik auf eine führende Rolle bei der technologischen
Revolution der Gegenwart. 
«Wir wollen, dass Deutschland KI-Nation wird», sagte Merz. «Es ist
sehr gut möglich, dass wir im Rückblick eines Tages diese 20er Jahre
dieses 21. Jahrhunderts als das KI-Jahrzehnt unserer Zeit gelten
lassen werden.» Zurzeit lieferten sich die USA und China ein
Wettrennen um künftige Marktanteile. Europa und Deutschland hätten
aber noch alle Möglichkeiten, dabei aufzuholen. «Wir haben weltweit
führende Forschungseinrichtungen», sagte Merz. «Wir haben weltweit
angesehene Universitäten. Wir haben dynamische und erfolgreiche
KI-Startups, zum Beispiel DeepL im Bereich der maschinellen
Übersetzung, zum Beispiel Black Forest Labs im Bereich der
Bilderzeugung, zum Beispiel Helsing im Bereich der Sicherheit und
Verteidigung.»
Könnte der Supercomputer von Jülich Bewusstsein entwickeln?
«Jupiter» wird mit Ökostrom betrieben und ist den Angaben zufolge
deshalb der energieeffizienteste Superrechner der Welt. Gerade das
mache ihn einzigartig, sagte die Chefin des Forschungszentrums
Jülich, Astrid Lambrecht, der Deutschen Presse-Agentur. «In einer
Zeit, in der Digitalisierung und KI immer mehr Energie erfordern,
zeigen wir mit «Jupiter», wie der Weg hin zu Ressourcen-schonendem
Rechnen aussehen kann.»
«Wir müssen in Künstlicher Intelligenz aufholen», sagte Lambrecht bei
der Einweihungsfeier. Das Horrorszenario, dass die KI irgendwann
selbst das Kommando über die Menschheit übernehmen könnte, hält sie
derzeit nicht für realistisch. «Große KI-Modelle versagen bei
logischem Denken», sagte Lambrecht der dpa. «Das ist eine ganz andere
Art und Weise, mit Daten umzugehen als unser menschliches Gehirn, in
dem es ja unglaublich viele komplexe Verbindungen gibt. Wenn Sie mich
persönlich fragen, dann sehe ich es da erst mal mittelfristig nicht,
dass diese Maschinen ein Bewusstsein entwickeln werden.» 
Mehr als eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde
Das «Jupiter»-Rechenzentrum, das in zwei Jahren aufgebaut wurde,
besteht aus rund 50 Container-Modulen auf mehr als 2.300
Quadratmetern Fläche. Auf seine Platten passt der Inhalt von 450
Milliarden Büchern. «Jupiter ist der erste Computer in Europa, der
mehr als eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde durchführen
wird.», sagte Lambrecht. «Er ist sehr, sehr schnell.»
Die Bezeichnung «Jupiter» ist eine Abkürzung und steht für Joint
Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale
Research (Gemeinsames Pionierunternehmen für innovative und
transformative Exascale-Forschung - Exascale meint Supercomputer).
Der Computer hat 500 Millionen Euro gekostet. 250 Millionen davon
trägt die Europäische Kommission, je 125 Millionen Euro steuern die
Wissenschaftsministerien von Bund und Land bei. 
«Jupiter» soll auch die Klima- und Wettersimulation verbessern, um
unter anderem die Vorhersage von lokalen Extremereignissen wie
Starkregen und heftigen Gewittern zu verbessern. Er soll aber auch
Proteine, Zellen und das menschliche Gehirn erforschen - mit dem
Ziel, schneller neue Therapien zu entwickeln.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Erster europäischer Supercomputer der Exascale-Klasse
- Supercomputer Jupiter im Forschungszentrum Jülich
## Orte
- [Forschungszentrum](Wilhelm-Johnen-Straße, 52428 Jülich,
Deutschland)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Tobias Schlößer, Forschungszentrum Jülich, Pressereferent, +49 2461
614771, t.schloesser@fz-juelich.de
## Kontakte
- Autor/in: Christoph Driessen (Jülich) +49 221 9127450,
driessen.christoph@dpa.com
- Redaktion: Christian Andresen (Berlin) 030/2852-31301,
politik-deutschland@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
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