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Datum(122) Freitag, der 17.10.2025, 08:27 Uhr
IDbdt0077 4 wi 323 dpa 0295
BetreffChemie/Pharma/Deutschland/Hessen/Pharmazölle: Merck schließt Abkommen mit Trump-Regierung (Foto Archiv)
TextMerck kommt Donald Trump entgegen und bietet künftig Behandlungen zur
künstlichen Befruchtung in den USA deutlich günstiger an. Mit dem
Deal werden Merck-Produkte von Pharmazöllen befreit.
Darmstadt (dpa) - Der Darmstädter Merck-Konzern hat im Konflikt um
Pharmazölle ein Abkommen mit der Trump-Regierung geschlossen. Die
US-Tochter EMD Serono werde künftig In-vitro-Fertilisations-Therapie,
also Behandlungen für künstliche Befruchtungen, deutlich günstiger
anbieten, teilte das Dax-Unternehmen mit.
Im Gegenzug werden pharmazeutische Produkte und Inhaltsstoffe von EMD
Serono von Pharmazöllen gemäß dem US-Gesetz Section 232 befreit,
erklärte Merck weiter. Bedingung ist, dass das Unternehmen in die
biopharmazeutische Produktion und Forschung in den USA investiert.
Konkret sollen die Merck-Fruchtbarkeitsmedikamente Gonal-F, Ovidrel
und Cetrotide ab Anfang 2026 über den von Trump geplanten
Direktvertrieb «TrumpRX» für Verbraucher erhältlich sein. Würden alle
drei Therapien kombiniert, bekämen Patienten einen Rabatt von
84 Prozent bezogen auf die Listenpreise. Die Initiative solle mehr
als zehn Millionen amerikanische Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch
unterstützen. 
US-Markt für Merck von großer Bedeutung
Der US-Markt ist für Merck wie für viele Pharmaunternehmen enorm
wichtig. In Nordamerika macht der Konzern einen Jahresumsatz von rund
1,8 Milliarden Euro. «Wir sind in den USA mit allen drei
Unternehmensbereichen stark vertreten, was sich auch in der
beträchtlichen Mitarbeiterzahl in diesem wichtigen Markt
widerspiegelt», sagte Merck-Chefin Belen Garijo. «Wir sind
entschlossen, unsere Präsenz durch die künftige Herstellung von
Produkten unseres Portfolios an Fertilitätsmedikamenten vor Ort
weiter auszubauen.»
Merck ist ein führender Hersteller von Medikamenten zur
Kinderwunschbehandlung und erzielte in dem Bereich 2024 einen
Milliardenumsatz. In den USA liegt Merck zufolge bei jedem achten
Paar eine Fruchtbarkeitsstörung vor, künstliche Befruchtungen sind
aber teuer.
Pharmabranche unter Druck von Trump
Zuletzt hatten schon die Pharmakonzerne AstraZeneca und Pfizer Deals
mit der Trump-Regierung geschlossen. Präsident Donald Trump sind die
hohen Arzneipreise in den USA, die deutlich über denen in Europa
liegen, schon länger in Dorn im Auge. Er hat wiederholt
Preissenkungen von der Pharmabranche gefordert.
Zuletzt hatte Trump mit Pharmazöllen von 100 Prozent auf
Markenarzneien und patentierte Medikamente ab 1. Oktober gedroht.
Kurz vor der angepeilten Einführung hieß es aus US-Regierungskreisen,
dass die EU davon verschont bliebe. Auf EU-Importe werde weiter ein
Zoll von 15 Prozent erhoben.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
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- Merck KGaA
- Merck-Chefin Belén Garijo
## Internet
- [Mitteilung Merck](https://dpaq.de/dGHYvqD)
## Orte
- [Merck KGaA, Darmstadt, Germany](Frankfurter Straße 250, 64293
Darmstadt, Deutschland)
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Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
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- Autor/in: Alexander Sturm (Frankfurt/Main), +49 (69) 2716-0,
Sturm.Alexander@dpa.com
- Redaktion: Daniel Mollitor (Berlin) 030 285232242,
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