Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

DPA-Meldungen

 
Meldungen aktualisieren

Datum(119) Freitag, der 17.10.2025, 09:55 Uhr
IDbdt0118 4 wi 368 dpa 0402
BetreffChemie/Pharma/Deutschland/Hessen/(Aktualisierung: Mehr Details) Pharmazölle: Merck schließt Abkommen mit Trump-Regierung (Foto Archiv)
TextMerck kommt Donald Trump entgegen und bietet künftig Behandlungen zur
künstlichen Befruchtung in den USA deutlich günstiger an. Mit dem
Deal werden Merck-Produkte von Pharmazöllen befreit.
Darmstadt (dpa) - Der Darmstädter Merck-Konzern hat im Konflikt um
Pharmazölle ein Abkommen mit der Trump-Regierung geschlossen. Die
US-Tochter EMD Serono werde künftig
In-vitro-Fertilisations-Therapien, also Behandlungen für künstliche
Befruchtungen, deutlich günstiger anbieten, teilte das
Dax-Unternehmen mit.
Im Gegenzug würden pharmazeutische Produkte und Inhaltsstoffe von EMD
Serono von Pharmazöllen gemäß dem US-Gesetz Section 232 befreit,
erklärte Merck weiter. Bedingung ist, dass das Unternehmen in die
biopharmazeutische Produktion und Forschung in den USA investiert.
Konkret sollen die Merck-Fruchtbarkeitsmedikamente Gonal-F, Ovidrel
und Cetrotide ab Anfang 2026 über den von Trump geplanten
Direktvertrieb «TrumpRX» für Verbraucher erhältlich sein. Würden alle
drei Therapien kombiniert, bekämen Patienten einen Rabatt von
84 Prozent auf die Listenpreise. Die Initiative solle mehr als zehn
Millionen amerikanische Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch
unterstützen. 
US-Markt für Merck von großer Bedeutung
Der US-Markt ist für Merck wie für viele Pharmaunternehmen enorm
wichtig. In den USA erzielte der Konzern 2024 gut ein Viertel seines
globalen Jahresumsatzes. In den Vereinigten Staaten beschäftigt Merck
rund 14.000 Menschen an über 70 Standorten, mehr als am Hauptsitz in
Darmstadt. 
«Wir sind in den USA mit allen drei Unternehmensbereichen stark
vertreten, was sich auch in der beträchtlichen Mitarbeiterzahl in
diesem wichtigen Markt widerspiegelt», sagte Merck-Chefin Belen
Garijo. Man sei entschlossen, die Präsenz durch die Herstellung von
Fruchtbarkeitsmedikamenten auszubauen. Merck will zudem für sein
Fruchtbarkeitsmedikament Pergoveris eine US-Zulassung beantragen.
Merck ist ein führender Hersteller von Medikamenten zur
Kinderwunschbehandlung und erzielte in dem Bereich 2024 einen Umsatz
von gut 1,5 Milliarden Euro. In den USA liegt Merck zufolge bei jedem
achten Paar eine Fruchtbarkeitsstörung vor, künstliche Befruchtungen
sind aber teuer.
Pharmabranche unter Druck von Trump
Zuletzt hatten schon die Pharmakonzerne AstraZeneca und Pfizer Deals
mit der Trump-Regierung geschlossen. Präsident Donald Trump sind die
hohen Arzneipreise in den USA schon länger in Dorn im Auge - sie
liegen deutlich über denen in Europa. Er hat wiederholt
Preissenkungen von der Pharmabranche gefordert. Mehrere
Pharmakonzerne, darunter Roche, Novartis und Sanofi, hatten unter dem
Druck von Trump Milliarden-Investitionen in den USA angekündigt.
Zuletzt hatte Trump mit Pharmazöllen von 100 Prozent auf
Markenarzneien und patentierte Medikamente ab 1. Oktober gedroht.
Kurz vor der angepeilten Einführung hieß es aus US-Regierungskreisen,
dass die EU davon verschont bliebe. Auf EU-Importe werde weiter ein
Zoll von 15 Prozent erhoben.
# Notizblock
## Aktualisierung
- Mehr Details zur Bedeutung des US-Marktes und zum Geschäft mit
Fruchtbarkeitsmedikamenten im vierten, fünften und sechsten Absatz.
Mehr Hintergrund im vorletzten Absatz zu Investitionsplänen der
Pharmabranche.
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Merck KGaA
- Merck-Chefin Belén Garijo
## Internet
- [Mitteilung Merck](https://dpaq.de/dGHYvqD)
## Orte
- [Merck KGaA, Darmstadt, Germany](Frankfurter Straße 250, 64293
Darmstadt, Deutschland)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor/in: Alexander Sturm (Frankfurt/Main), +49 (69) 2716-0,
Sturm.Alexander@dpa.com
- Redaktion: Daniel Mollitor (Berlin) 030 285232242,
, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
foto@dpa.com
dpa als yyhe n1 dmo
zurück