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Datum(38) Donnerstag, der 04.09.2025, 15:37 Uhr
IDmbv0020 4 vm 344 lmv 1008
BetreffGesundheit/Wissenschaft/Krankheiten/Mecklenburg-Vorpommern/EHEC/Ehec-Ausbruch - Gesundheitsministerin: Hygiene beugt vor (Foto Illustration)
TextWeil die Zahl der Ehec-Fälle in MV das gewohnte Maß überschreitet,
sprechen die Behörden von einem Ausbruch. Noch ist die Quelle unklar.
Präventiv ist Hygiene sehr wichtig, sagt die Ministerin.
Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Angesichts der zunehmenden Zahl von
Ehec-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern hat Gesundheitsministerin
Stefanie Drese eindringlich dazu aufgerufen, die gängigen Regeln der
Hand- und Küchenhygiene einzuhalten. Die Bakterien würden zwar in
erster Linie von Tier zu Mensch übertragen, könnten aber auch durch
Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. «Das
heißt: Durch konsequente Hygiene lässt sich eine Ansteckung gut
vermeiden», erklärte die Ministerin. 
Beim Umgang mit Lebensmitteln sei besondere Achtsamkeit geboten.
Fleischprodukte sollten stets vollständig durchgegart und rohe und
gegarte Lebensmitteln strikt getrennt gelagert werden. Rohes Gemüse
sei vor dem Verzehr unbedingt zu waschen oder zu schälen, sagte
Drese. Verunreinigte Lebensmittel gelten als eine mögliche
Infektionsquelle. Allerdings gibt es nach Behördenangaben im
aktuellen Fall bislang keine konkreten Anhaltspunkte dafür. 
Ungewöhnlich viele schwere Krankheitsverläufe 
Mehr als jeder dritte der bislang im Land registrierten 31 Ehec-Fälle
habe zu Komplikationen in Form des HUS-Syndroms
(hämolytisch-urämisches Syndrom) geführt, das unter anderem die
Nierenfunktion beeinträchtigen kann. Ehec-Infektionen seien generell
nicht ungewöhnlich. Allein im vergangenen Jahr habe es im Land etwa
140 Fälle gegeben. «Auffällig ist jedoch die derzeitige Häufung der
Fälle, weshalb das Gesundheitsministerium nun auch offiziell von
einem Ausbruch ausgeht», erklärte Drese. Insgesamt werden 19
Betroffene stationär behandelt. 
Die zuständigen Behörden und Ämter seien in engem Austausch und
suchten weiterhin akribisch nach der Ursache des Ausbruches. «Das ist
eine Aufgabe, die der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähnelt. Das
Gesundheitsministerium hat deshalb proaktiv bereits in der
vergangenen Woche das Robert Koch-Institut (RKI) mit einbezogen», hob
Drese hervor. Mit äußerst umfassenden Fragebogen werde versucht zu
ermitteln, ob es Gemeinsamkeiten zwischen den Erkrankten gibt. «Zum
Beispiel in Bezug auf die verzehrten Speisen, Kontakt mit Tieren oder
Aufenthaltsorten», erklärte Drese.
Kinder besonders gefährdet
Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet
bestimmte krank machende Stämme dieses Darm-Bakteriums, das vor allem
bei Wiederkäuern vorkommt. Die Mikroben produzieren sogenannte
Shigatoxine: starke Zellgifte, die bei Menschen schwere
Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS
verursachen können. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr
Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind. Sie machen
auch bei dem aktuellen Ausbruch den Großteil der Betroffenen aus.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Ehec-Bakterien
## Internet
- [Pressemitteilung](https://dpaq.de/o7DsNKh)
- [Pressemitteilung Dreses](https://dpaq.de/gOP5sz4)
## Orte
- [Landesamt für Gesundheit und Soziales](Friedrich-Engels-Platz 5-8,
18055 Rostock, Deutschland)
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Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Landesamt für Gesundheit und Soziales, Sprecherin Anja Neutzling,
+49 385 588 59012, Anja.Neutzling@lagus.mv-regierung.de
## Kontakte
- Autor/in: Frank Pfaff (Schwerin), +491634113194,
pfaff.frank@dpa.com
- Redaktion: Silke Sullivan (Berlin), +49 30 2852 30002,
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