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Datum(120) Mittwoch, der 03.09.2025, 15:02 Uhr
IDbdt0284 3 pl 583 dpa 1009
BetreffRegierung/Militär/USA/Venezuela/Drogen/(Fragen & Antworten) US-Schlag gegen Drogen - eskaliert Streit mit Venezuela? Von Anna Ringle und Denis Düttmann, dpa (Foto aktuell,)
TextEs hatte sich angedeutet, dass die USA mit Militärgewalt gegen den
internationalen Drogenhandel vorgehen würden. Der erste Schlag ist
erfolgt. Was passiert jetzt?
Washington/Caracas (dpa) - Die USA haben einen Militärschlag in der
Südkaribik ausgeführt. Präsident Donald Trump feierte das öffentlich
als Erfolg und postete Videoaufnahmen, wie ein Boot, das aus
Venezuela mit Drogen an Bord ausgelaufen sein soll, zerstört wird. Es
gibt nach US-Angaben elf Tote, Trump nennt sie «Terroristen». Was
passiert jetzt?
Wie steht es um das Verhältnis zwischen Venezuela und den USA?
Es ist auf einem Tiefpunkt. Seit Jahren gibt es Spannungen, sie sind
jüngst größer geworden. Die Trump-Regierung erhöhte die Belohnung auf
bis zu 50 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro) für
Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten
Nicolás Maduro führen. Die USA werfen ihm Verstoß gegen die
US-Drogengesetze vor. Maduro bringe tödliche Drogen - Kokain - und
Gewalt in die USA. Die Vereinigten Staaten zweifeln die Wahl 2024 in
Venezuela an - der autoritär regierende Maduro hatte sich trotz einer
von Betrugsvorwürfen begleiteten Wahl, landesweiter Proteste und
internationaler Kritik für eine dritte Amtszeit bis 2031 vereidigen
lassen.
Könnte die Lage jetzt eskalieren? 
Der militärische Angriff auf ein mutmaßliches Schmugglerboot in der
Karibik stellt zumindest eine neue Eskalationsstufe dar. Es könnten
von US-Seite weitere Schläge erfolgen. 
Maduro bezeichnet die US-Militärpräsenz in der Karibik als «größte
Bedrohung» seit einem Jahrhundert. Er warnte die USA vor einer
Intervention in dem südamerikanischen Land und drohte im Falle eines
Angriffs mit bewaffnetem Widerstand. «Wenn Venezuela angegriffen
würde, würden wir sofort zum bewaffneten Kampf zur Verteidigung
unseres Territoriums übergehen», sagte er. Zuletzt verlegte die
Regierung Tausende Soldaten an die Grenze zu Kolumbien und
rekrutierte neue Mitglieder für die paramilitärischen Milizen.
Hatte sich der US-Schlag im Meer angedeutet?
Ja. Die «New York Times» hatte vor Wochen berichtet, dass eine
erhebliche Verstärkung der US-Seestreitkräfte im südlichen
Karibischen Meer zu beobachten sei. Die Zeitung berief sich auf
Quellen, ohne Namen zu nennen, wonach Trump das
Verteidigungsministerium angewiesen haben solle, militärische Gewalt
gegen bestimmte lateinamerikanische Drogenkartelle anzuwenden. Die
US-Regierung stuft diese als terroristische Organisationen ein. Auch
andere US-Medien berichteten von Kriegsschiffen, die vor die Küste
Venezuelas entsandt worden seien. Die Zerstörer sollen demnach dort
illegale Drogentransporte abfangen.
Welche Rolle spielt Venezuela im internationalen Drogenhandel?
Venezuela ist ein wichtiges Transitland für den Schmuggel von Kokain
aus Kolumbien in Richtung USA und Europa. Traditionell wurde das
Geschäft von kolumbianischen Verbrechersyndikaten kontrolliert,
zuletzt waren auch Splittergruppen kolumbianischer Rebellen in
Venezuela aktiv. Außerdem mischt die venezolanische Bande Tren de
Aragua im Drogengeschäft mit. Die Gruppe ging aus einer
Eisenbahner-Gewerkschaft hervor, kontrollierte zunächst ein Gefängnis
und breitete sich dann in der ganzen Region aus. Der Gang soll nun
auch der Angriff in der Karibik gegolten haben. 
Ist Präsident Maduro selbst in den Drogenhandel verwickelt?
Das ist zumindest die Auffassung der US-Regierung. Die Justiz hat
Anklage gegen ihn erhoben. Die US-Behörden werfen Maduro vor, die
Vereinigten Staaten mit Kokain zu überschwemmen und die Droge als
Waffe zu benutzen. Gesteuert werden soll der Drogenhandel vom
sogenannten Cartel de los Soles (Kartell der Sonnen) - ein
Verbrechersyndikat aus Offizieren der Streitkräfte.
Sicherheitsexperten sind allerdings uneins, ob das Kartell überhaupt
existiert.
Wie groß ist das Drogenproblem in den USA?
Trump hat den Kampf gegen Drogen als eines seiner wichtigsten Themen
benannt. Vor allem Fentanyl ist zu einem großen Problem in den USA
geworden. Die synthetische Droge macht schnell und stark abhängig.
Aber auch andere Drogen wie Kokain stehen im Fokus. Die US-Regierung
wirft mehreren Ländern wie unter anderem Venezuela, Mexiko und Kanada
vor, nicht genügend dagegen zu tun, dass Kartelle die Vereinigten
Staaten mit Drogen überschwemmen. Sie setzte viele Hebel an: etwa
Visa-Beschränkungen gegen Drogenhändler, deren Familienangehörigen
und Geschäftspartner.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Donald Trump
- Venezuela Präsident Maduro
## Internet
- [NYT-Artikel zu Verhältnis USA und
Venezuela](https://dpaq.de/SLp0drq)
- [Insight Crime zu Venezuela](https://dpaq.de/T31neXg)
- [WSJ-Journal zu Kriegsschiffen](https://dpaq.de/vjBYOug)
- [Bericht Fox News zu Berichten](https://dpaq.de/RNLtffQ)
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Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor/innen: Denis Düttmann (Buenos Aires), +5491123243124,
duettmann.denis@dpa.com, Anna Ringle (Washington DC), +1 202 316
5146, Ringle.anna@dpa.com
- Redaktion: Hans Dahne (Berlin), +4930285231302, dahne.hans@dpa.com,
Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515, foto@dpa.com
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