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Datum(54) Montag, der 20.10.2025, 10:25 Uhr
IDbdt0126 4 vm 934 dpa 0430
BetreffWissenschaft/Deutschland/Astronomie/(KORR-Bericht - zum 31. Oktober - Sternenhimmel) Sonne, Mond und Sterne im November - Sternschnuppen und der größte Vollmond des Jahres Von Hans-Ulrich Keller, dpa (Foto Archiv und)
TextNovember wartet auf mit dem größten Vollmond des Jahres und einem
Sternschnuppenstrom. Unter guten Bedingungen können Beobachter sogar
unsere Nachbargalaxie Andromeda erspähen.
Stuttgart (dpa) - Im November dominiert der Gasriese Jupiter in den
Zwillingen mit seinem Glanz den Nachthimmel. Unübersehbar steht er
ein wenig südlich der beiden Zwillinge-Hauptsterne, dem Brüderpaar
Kastor und Pollux.
Und am frühen Abendhimmel kann Saturn im Osten gesehen werden. Der
Ringplanet hält sich im Wassermann auf. Aus der zweiten Nachthälfte
zieht er sich allmählich zurück. Im Teleskop zeigt sich der Ring des
Saturn extrem schmal. Denn gegenwärtig ist die Ringneigung zur Erde
sehr gering, man blickt fast genau auf die Ringkante.
Mars hat sich längst vom Abendhimmel zurückgezogen und bleibt
unsichtbar am Taghimmel. Am Morgenhimmel gibt Venus ihre
Abschiedsvorstellung. Sie strebt immer südlicheren Gefilden des
Tierkreises zu. Gleich zu Monatsbeginn zieht sie an Spica vorbei, dem
Jungfrau-Hauptstern. Die Venusaufgänge verspäten sich von Tag zu Tag.
Ende November geht Venus nur noch eine knappe Stunde vor der Sonne
auf.
Merkur zeigt sich unter günstigen Sichtbedingungen Ende November am
Morgenhimmel. Er erreicht am 30. mit 18 Grad seinen größten
westlichen Winkelabstand von der Sonne. Daher geht er vor ihr auf. An
diesem Tag erfolgt sein Aufgang um 6:12 Uhr. Eine halbe Stunde später
hat er sich über die horizontnahen Dunstschichten so weit erhoben,
dass er sichtbar wird. Doch schon gegen 7:20 Uhr verblasst der
kleinste Planet unseres Sonnensystems in der zunehmenden Morgenhelle.
Vollmond in Erdnähe führt zu extremen Gezeiten
Vollmond wird am 5. November um 14:19 Uhr erreicht, wobei der
Erdtrabant im Sternbild Widder steht. In derselben Nacht kommt der
Mond mit 356.833 Kilometern Distanz in Erdnähe. Es erscheint somit
der größte Vollmond des Jahres 2025. Das Zusammenfallen von Vollmond
und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten mit Springfluten.
Neumond tritt am 20. um 7:47 Uhr ein. Am selben Tag erreicht der Mond
mit 406 691 Kilometer seine größte Entfernung von uns.
Meteoroide auf Gegenkurs zum Erdumlauf
Die Sternschnuppen des Leonidenstromes leuchten vom 13. bis 30.
November auf. Wie ihr Name sagt, scheinen die Meteore aus dem
Sternbild Löwe zu kommen. Das spitze Maximum der Leonidentätigkeit
ist in diesem Jahr am Morgen des 17. zu erwarten.
Allerdings sind diesmal pro Stunde lediglich 10 bis 15 Leoniden zu
erwarten. Die günstigste Zeit für die Beobachtung der Leoniden sind
die Stunden der zweiten Nachthälfte.
Die Meteoroide laufen auf Gegenkurs zum Erdumlauf, weshalb es zu
Frontalzusammenstößen kommt. Die Relativgeschwindigkeit ergibt sich
somit zu 70 Kilometer pro Sekunde, das sind 252.000 Kilometer pro
Stunde. Diese Strecke entspricht zwei Dritteln der Entfernung von der
Erde zum Mond.
Die Leoniden sind abgesprengte Stücke des Kometen 55P/Tempel-Tuttle.
In manchen Jahren waren sie besonders auffällig, mit mehreren hundert
Sternschnuppen pro Stunde. Dies ist im Mittel alle 33 Jahre der Fall,
wenn die Erde mit dem Zentrum der Leoniden-Trümmerwolke kollidiert.
Die Wintersternbilder erscheinen am Abend
Am frühen Abend kurz nach Einbruch der Dunkelheit kann man am
Westhimmel noch das Sommerdreieck sehen. Es setzt sich aus den
Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler
zusammen. Der helle Arktur im Bootes allerdings ist bereits
untergegangen.
Zur Standardbeobachtungszeit gegen 10 Uhr abends sind im Osten und
Südosten bereits die ersten Wintersternbilder erschienen, nämlich
Orion, Stier und Zwillinge. Hoch im Osten strahlt die gelbe Kapella,
Hauptstern im Sternbild Fuhrmann. Direkt über unseren Köpfen, im
Zenit also, sieht man die auffällige Figur des Himmels-W, die Königin
Kassiopeia. Die mittlere Spitze des Himmels-W deutet ungefähr auf den
Polarstern, der uns die Nordrichtung weist. Der Große Wagen hingegen
hält sich tief am Nordosthimmel auf.
Hoch im Süden erblickt man ein großes Sternenquadrat. Es bildet den
zentralen Teil des Pegasus, Leitsternbild des Herbsthimmels. Man
nennt es daher auch Herbstviereck. An das Herbstviereck schließt sich
in nordöstlicher Richtung die Sternenkette der Andromeda an.
Knapp darunter ist der Perseus zu finden, Retter der Prinzessin
Andromeda. Südlich der Andromeda stößt man auf das kleine aber
markante Sternbild des Widders. Zwischen Andromeda und Widder ist das
winzige Sternbild Dreieck beheimatet. Im Süden sind die
lichtschwachen und ausgedehnten Sternbilder Fische und Walfisch bei
klarem Himmel, guter Durchsicht und fernab irdischer Lichtquellen
auszumachen.
Nachbargalaxie Andromeda bei guter Sicht erkennbar
Unter extrem guten Sichtbedingungen kann man im Sternbild Andromeda
ein längliches, schwach leuchtendes Lichtfleckchen erkennen. Noch vor
hundert Jahren glaubte man, der Andromedanebel sei eine Gaswolke in
unserer Milchstraße.
Doch mit dem Zweieinhalb-Meter-Spiegelteleskop des Mt.
Wilson-Observatoriums nahe Los Angeles, das im Herbst 1917 in Betrieb
ging, konnten Edwin Powell Hubble und sein Mitstreiter Milton Humason
nachweisen, dass der Andromedanebel ein Sternsystem weit außerhalb
unserer Milchstraße ist. Ihnen gelang es, mit dem Hooker-Teleskop -
so benannt nach seinem Sponsor, dem Industriellen John D. Hooker - in
den Jahren 1924 bis 1928 die Randpartien des Andromedanebels in
einzelne Lichtpünktchen aufzulösen.
Damit stießen sie das Tor in die Tiefen des Universums auf. Viele der
nebeligen Gebilde am Firmament sind riesige Milchstraßensysteme mit
Hunderten von Milliarden Sonnen. Häufig zeigen sie eine Spiralform.
Trotz einer Entfernung von knapp 2,5 Millionen Lichtjahren ist die
Andromedagalaxie noch unser Nachbarmilchstraßensystem.
Die Tageslänge verkürzt sich um weit über eine Stunde
Die anderen Galaxien, wie die Milchstraßensysteme auch genannt
werden, sind noch viel weiter entfernt. Hubble fand außerdem heraus,
dass sich die Galaxien von uns entfernen und zwar umso schneller, je
weiter sie weg sind. Kurz, das Weltall expandiert und wie man seit
Kurzem weiß, sogar beschleunigt.
Die Sonne sinkt im Tierkreis immer tiefer. Sie wandert durch das
Sternbild Waage und wechselt am 23. November in das Sternbild
Skorpion, in dem sie nur eine Woche verbleibt. Einen Tag vorher, am
22. tritt sie in das Tierkreiszeichen Schütze. Schon am 30. verlässt
sie um Mitternacht wieder das Sternbild Skorpion und überschreitet
die Grenze zum Schlangenträger. Die Tageslänge verkürzt sich in 50
Grad Nord um eine Stunde und zwanzig Minuten, die Mittagshöhe nimmt
um sieben Grad ab.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Alle Zeiten MEZ (Mitteleuropäische Zeit = UTC + 1 Stunde)
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
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- Sonne, Mond und Sterne im November
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## Kontakte
- Autor/in: Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller
- Redaktion: Walter Willems (Berlin), +49 (30) 2852-32564,
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