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Datum(28) Mittwoch, der 22.10.2025, 09:06 Uhr
IDbdt0110 4 pl 310 dpa 0365
BetreffParteien/Parlament/Thüringen/Deutschland/AfD/(Aktualisierung: Vorwürfe auch von Bundestagsabgeordneten) (Medien-Info) Thüringens Innenminister: AfD-Anfragen ähneln «Kreml-Auftragsliste» (Foto Archiv)
TextWarum Thüringens Innenminister Georg Maier einen Zusammenhang
zwischen AfD-Anfragen und russischen Interessen sieht - und wie die
AfD reagiert, trotz Kritik auch aus dem Bundestag.
Berlin/Erfurt (dpa) - Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD)
sieht bei der AfD Anhaltspunkte für einen Missbrauch des
parlamentarischen Fragerechts im Sinne Russlands. «Schon seit
geraumer Zeit beobachten wir mit zunehmender Sorge, dass die AfD das
parlamentarische Fragerecht dazu missbraucht, gezielt unsere
kritische Infrastruktur auszuforschen», sagte der Minister dem
«Handelsblatt». Auch auf Bundesebene gebe es zahlreiche
parlamentarische Anfragen dieser Art. «Es drängt sich geradezu der
Eindruck auf, dass die AfD mit ihren Anfragen eine Auftragsliste des
Kremls abarbeitet.»
Nach Angaben des Ministers wurden allein in Thüringen in den
vergangenen zwölf Monaten 47 entsprechende Anfragen gestellt.
Betroffen seien etwa die Verkehrsinfrastruktur, die Wasserversorgung,
die digitale Infrastruktur und die Energieversorgung. «Besonderes
Interesse zeigt die AfD für polizeiliche IT und Ausrüstung, etwa im
Bereich der Drohnendetektion und -abwehr», sagte Maier dem Blatt.
Auch die Ausstattung im Bevölkerungsschutz, im Gesundheitswesen und
Aktivitäten der Bundeswehr seien Gegenstand von zahlreichen Anfragen.
Der erste Parlamentarische Geschäftsführer der
AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann, sprach von «irrwitzigen
Verdächtigungen». Die SPD und die Union hätten jahrzehntelang die
Infrastruktur in Deutschland verkommen lassen, sagte er dem
Handelsblatt. «Mit unseren Anfragen decken wir diese Missstände im
Interesse der Bürger auf.»
Ähnliche Vorwürfe auch aus dem Bundestag
Auch Politiker von CDU und Grünen warnten vor russischer Spionage
durch die AfD. Der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums im
Bundestag, Marc Henrichmann (CDU), sagte dem «Handelsblatt»:
«Russland macht seinen offenkundigen Einfluss im Parlament,
insbesondere in die AfD, natürlich geltend, um zu spionieren und
sensible Informationen abzugreifen.»
Ähnlich äußerte sich der Vizevorsitzende des Gremiums, Konstantin von
Notz (Grüne). «Die AfD schadet unserem Land, macht sich bewusst zum
Sprachrohr der Diktatoren dieser Welt und trägt ihre Narrative in
öffentliche Diskurse und unsere Parlamente», sagte er der Zeitung. 
Zuletzt hatte etwa eine geplante Russlandreise des
AfD-Vizefraktionschefs im Bundestag, Markus Frohnmaier, für Aufregung
gesorgt. CSU-Generalsekretär Martin Huber hatte in diesem
Zusammenhang von «Landesverrat» gesprochen. Frohnmaier sagte
hingegen, er sei allein den Interessen Deutschlands verpflichtet.
# Notizblock
## Aktualisierung
- In den neuen Absätzen vier bis sechs wurden weitere Vorwürfe
gegenüber der AfD aufgegriffen.
## Redaktionelle Hinweise
- Der Bericht lag dpa in redaktioneller Fassung vor.
## Orte
- [Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales](Erfurt,
Deutschland)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor/innen: Annett Gehler (Erfurt) 0361/5507119,
Gehler.Annett@dpa.com, Florian Gut (Berlin), +49 30 2852 31603,
Gut.Florian@dpa.com
- Redaktion: Vanessa Reiber (Berlin), +49 30 2852 31301,

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