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Datum(107) Freitag, der 17.10.2025, 13:20 Uhr
IDthg0017 4 pl 379 lth 0725
BetreffSoziales/Pflegeversicherung/Thüringen/(Aktualisierung: Sozialhilfeausgaben Kommunen) 11.800 Pflegebedürftige in Thüringen beziehen Sozialhilfe (Foto Archiv)
TextEine Bund-Länder-Arbeitsgruppe berät über die Zukunft der
Pflegeversicherung. Wie dringlich es ist, Pflegebedürftige bei
Eigenanteilen zu entlasten, zeigen neue Zahlen zur Sozialhilfe.
Erfurt (dpa/th) - Die Zahl der auf Sozialhilfe angewiesenen
Pflegebedürftigen in Thüringen ist weiter gestiegen. Im vergangenen
Jahr erhielten 11.800 pflegebedürftige Menschen Sozialhilfe. Nach vom
Statistischen Landesamt vorgelegten Zahlen bedeutete dies einen
Anstieg um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 88 Prozent der
Empfänger - 10.425 Menschen - lebten in Pflegeheimen. Die Zahl der
Heimbewohner, die Sozialhilfe beziehen, nahm im Vergleichszeitraum um
4,8 Prozent zu. 
Unter den Pflegebedürftigen in Sozialhilfe waren Frauen mit einem
Anteil von rund 59 Prozent in der Mehrheit. Das Durchschnittsalter
der Menschen, die Hilfe zur Pflege erhielten, lag laut Statistik bei
77,4 Jahren. 
Heimkosten für Pflegebedürftige steigen
Gestiegene Heimkosten für Pflegebedürftige bestimmen seit Monaten die
Debatten um die Zukunft der Pflegeversicherung. Diese übernimmt nur
einen Teil der anfallenden Kosten für die Pflege, Pflegebedürftige
müssen einen Eigenanteil aus eigener Tasche aufbringen. Im Juli 2024
hatten Pflegeheimbewohner in Thüringen nach Auswertungen des
Ersatzkassenverbandes im ersten Heimjahr 2.649 Euro beizusteuern.
Innerhalb eines Jahres ist dieser Betrag auf fast 3.000 Euro
gestiegen. 
Die gesetzliche Rente reicht in vielen Fällen nicht, um diese Kosten
zu decken. In Thüringen erhalten Frauen und Männer nach 45
Rentenversicherungsjahren im Schnitt 1.491 Euro Rente monatlich, wie
eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch an die
Bundesregierung ergeben hatte.
Ausgaben der Kommunen für Pflege-Sozialhilfe stark gestiegen
Reicht das Geld der Pflegebedürftigen nicht, muss in der Regel die
aus Steuermitteln finanzierte Sozialhilfe einspringen. Das ist auch
ein Problem für die Haushalte der Kommunen. Die Bruttoausgaben der
Landkreise und kreisfreien Städte in Thüringen für Sozialhilfe in der
Pflege beliefen sich laut Statistik im vergangenen Jahr auf knapp 127
Millionen Euro - nach gut 98 Millionen Euro im Jahr 2023. Allein der
Anteil für Pflegeheimbewohner machte 2024 mehr als 110 Millionen Euro
aus, nachdem es ein Jahr zuvor noch etwa 87 Millionen Euro gewesen
waren.
Vorschlag: Eigenanteile deckeln
Thüringens Sozialministerin Katharina Schenk (SPD) hat mehrfach
vorgeschlagen, das Finanzierungsprinzip in der Pflegeversicherung
umzukehren und die Eigenanteile für Pflegebedürftige - die auch in
der ambulanten Pflege steigen - zu deckeln. Sie plädiert dafür, dass
Pflegebedürftige einen konstant bleibenden festen Betrag zahlen.
Darüber hinausgehende Kosten sollten von der Pflegeversicherung
getragen werden. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe arbeitet derzeit an
Vorschlägen für die Zukunft der Pflegeversicherung.
Ende 2023 lebten in Thüringen rund 194.000 Pflegebedürftige, davon
rund 24.000 in Heimen. Zahlen für 2024 liegen bislang nicht vor.
# Notizblock
## Aktualisierung
- Ergänzt wurden die Ausgaben der Kommunen für Sozialhilfe von
Pflegebedürftigen (5.Absatz).
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Sozialhilfe in der Altenpflege (Symbolbild)
## Internet
- [Mitteilung Statistisches Landesamt](https://dpaq.de/o1nmdBl)
## Orte
- [Thüringer Landesamt für Statistik](Europaplatz 3, 99091 Erfurt,
Deutschland)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Pressestelle Statistisches Landesamt Thüringen, +49 361 57331 9110
## Kontakte
- Autor/in: Katrin Zeiß (Erfurt)
- Redaktion: Marie-Helen Frech (Berlin), +49 30 2852 30002,
deutschland-desk@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
foto@dpa.com
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