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Datum(21) Freitag, der 05.09.2025, 16:19 Uhr
IDbdt0302 3 vm 681 dpa 1152
BetreffKriminalität/Schulen/Nordrhein-Westfalen/Deutschland/(Aktualisierung: Details ergänzt) (Zusammenfassung 1600) Messerangriff an Schule: Lehrerin verletzt - Schüler gefasst Von Yuriko Wahl-Immel, Rolf Schraa und Volker Danisch, dpa (Foto aktuell)
TextAn einem Berufskolleg in Essen wird eine Lehrerin mit einem Messer
verletzt. Der Angreifer soll ein 17 Jahre alter Schüler sein. Ein
Großeinsatz der Polizei läuft. Der Verdächtige wird angeschossen.
Essen (dpa) - Es sollte eigentlich ein normaler Unterrichtstag für
Lehrkräfte und Schülerschaft an einem Essener Berufskolleg werden.
Doch dann spielen sich dramatische Szenen ab. Eine Lehrerin (45) wird
mit einem Messer attackiert und kommt verletzt ins Krankenhaus. Ein
17 Jahre alter Schüler soll die Tat begangen haben, heißt es kurz
darauf.
Ein Großaufgebot der Polizei ist vor Ort, Spezialeinheiten riegeln
das Gebäude ab. In Inneren harren Schülerinnen und Schüler aus,
ebenso das Kollegium - es werden viereinhalb lange Stunden. Ein
Hubschrauber kreist über dem Berufskolleg. Der mutmaßliche Täter ist
geflüchtet, wird aber wenige Stunden später überwältigt.
Der Tatverdächtige wird bei seiner Festnahme verletzt
Zur Person des Tatverdächtigen berichtete die Polizei, es handele
sich um einen 17 Jahre alten Kosovaren aus Essen. Ob er Schüler am
Kolleg war, ließ die Polizei-Mitteilung offen. Es werde wegen eines
versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Aus Sicherheitskreisen
verlautete, es solle sich um einen Schüler des Berufskollegs handeln.
Der Gesuchte wird schon bald in der Nähe des Hauptbahnhofs in einem
Park gefasst. «Bei der Festnahme zog der 17-Jährige ein Messer»
schilderte die Polizei. «Die Kollegen mussten schießen», sagte ein
Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Der verletzte Tatverdächtige wurde den Ermittlern zufolge in ein
Krankenhaus gebracht. Man gehe «ganz gesichert» davon aus, dass es
sich bei dem Festgenommenen um den mutmaßlichen Angreifer handele,
erläuterte ein Polizeisprecher. Zur möglichen Motivlage gab es noch
keine Informationen. Ein Spezialeinsatzkommando hatte den
Jugendlichen überwältigt. Der nahegelegene Bereich am Hauptbahnhof
war laut dpa-Reportern weiträumig abgesperrt worden.
Lehrerin im Krankenhaus - genauer Zustand ungewiss
Die 45 Jahre alte Lehrerin schwebte nach Angaben eines
Feuerwehrsprechers nicht in akuter Lebensgefahr. «Die Frau war zu
jeder Zeit ansprechbar», sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Ihr sei
eine «Stichverletzung auf Brusthöhe im Übergang zum Bauchbereich»
zugefügt worden. «Eine Stichverletzung ist aber immer eine schwere
Verletzung.» Auch die «WAZ» hatte über die Einschätzung der Feuerwehr
berichtet.
Ihr genauer Gesundheitszustand lasse sich derzeit «nicht
verifizieren», meinte hingegen die Polizei. Gesichert sei: «Die
Lehrerin befindet sich aktuell in ärztlicher Betreuung.» Sie war vom
Rettungsdienst vor Ort versorgt und dann ins Krankenhaus gebracht
worden. Laut Polizei soll der 17-Jährige mehrfach auf die Lehrerin
eingestochen haben. In Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen,
dass sie gezielt attackiert wurde. Weitere Personen seien nicht
angegriffen worden.
Große Sorge um die Schülerinnen und Schüler
Am Mittag harrten weiter viele Eltern vor dem abgesperrten Gebäude
aus, in großer Sorge um ihre Töchter und Söhne. Auch der Essener
Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) war vor Ort. Viele Angehörige
wirkten verzweifelt.
Laut Polizei hielten einige via Handy Kontakt zu ihren Kindern. Die
Unsicherheit sei groß. Auch nach der Festnahme wurde die Lage noch
genau geprüft. «Hier geht Sorgfalt vor Schnelligkeit», betonte ein
Polizeisprecher. Man wolle «ganz sicher gehen», bevor man die
Betroffenen aus dem Gebäude kommen lasse. Am späten Mittag verließen
dann die mehreren hundert Personen das Kolleg.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wirkten überwiegend gefasst,
schilderte ein dpa-Reporter. Eine 16-Jährige sagte: «Manche hatten
Panik.» Fast alle hätten ihre Eltern angerufen. Einige hätten
geweint. Die Einsatzkräfte waren gegen 9.30 Uhr zu der Schule im
Essener Norden gerufen worden. Auch «Bild.de» hatte von einem frühen
Großeinsatz berichtet.
Unterricht soll am Montag weitergehen
Schulministerin Dorothee Feller (CDU) zeigte sich bewegt: «Meine
Gedanken sind bei der verletzten Kollegin, ihrer Familie sowie den
Schülerinnen und Schülern und dem gesamten Kollegium.» Das
Berufskolleg wird durch die Schulaufsicht unterstützt und durch die
Schulpsychologie eng begleitet. «Wichtig ist, dass die
Schulgemeinschaft jetzt nicht allein ist, denn auch für sie ist die
Tat ein großer Schock.»
Am Montag solle der Unterricht möglichst normal weitergehen. «Um der
Schülerschaft durch gewohnte Abläufe Kontinuität und Stabilität zu
bieten, ist ab Montag Unterricht nach Plan vorgesehen», kündigte eine
Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf an. Die Lehrkräfte sollten
den Unterricht aber «der Situation in der jeweiligen Klasse oder dem
jeweiligen Kurs anpassen». Schulpsychologen seien schon kurz nach der
Tat eingetroffen und dann auch am Montag wieder vor Ort.
Einem Sprecher der Stadt Essen zufolge handelt es sich um ein
städtisches Berufskolleg mit rund 1.780 Schülerinnen und Schülern.
Die Schule selbst äußerte sich nicht. Laut Homepage werden dort
Bildungsangebote in den Berufsfeldern Ernährung und Hauswirtschaft
sowie Sozial- und Gesundheitswesen gemacht.
# Notizblock
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- Durchgehend um Detailangaben ergänzt.
## Redaktionelle Hinweise
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- Polizeieinsatz an Berufskolleg in Essen - Lehrkraft verletzt
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- Großer Polizeieinsatz an Berufskolleg in Essen
- Polizeieinsatz an Berufskolleg in Essen - Lehrkraft verletzt
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- [Einsatzort](Essen, Deutschland)
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## Kontakte
- Autor/innen: Yuriko Wahl-Immel (Dortmund) +49 231579219,
wahl.yuriko@dpa.com, Volker Danisch (Düsseldorf), +49 211
380339123, danisch.volker@dpa.com, Rabea Gruber (Düsseldorf), +49
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- Redaktion: Matthias Armborst (Berlin), +49 30 285232292,
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