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Datum(35) Mittwoch, der 22.10.2025, 05:00 Uhr
IDnwf0006 4 vm 249 lnw 0166
BetreffProzesse/Kriminalität/Nordrhein-Westfalen/Deutschland/(Vorbericht) Tod nach Infekt - Prozess gegen Arzt und Krankenschwester (Foto Illustration)
TextNach dem Tod eines Mädchens in einer Klinik stehen ein Arzt und eine
Krankenschwester vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft sieht Verstöße
gegen die Sorgfaltspflicht beim Umgang mit der Patientin.
Detmold (dpa/lnw) - Für die Eltern einer Zwölfjährigen wurde eine
Nacht im Dezember 2019 zum Alptraum. Das Kind starb nach einem
Magen-Darm-Infekt im Klinikum Detmold im Kreis Lippe. Und das, obwohl
die Mutter die Krankenschwestern in den Morgenstunden auf den sich
verschlechternden Zustand des Kindes aufmerksam gemacht hatte. 
Jetzt setzt das Amtsgericht Detmold einen Prozess wegen fahrlässiger
Tötung gegen einen Arzt und eine der Krankenschwestern fort, der im
Sommer vor zwei Jahren begonnen hatte. Damals hatte das Gericht
Bedarf für einen dritten Gutachter gesehen und den Prozess am 28.
September 2023 unterbrochen. 
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mediziner und der Krankenschwester
vor, gegen die nötige Sorgfaltspflicht verstoßen zu haben. Die
Anklage ist davon überzeugt, dass der Tod des Mädchens zu verhindern
gewesen wäre. Das Kind war nach einem leichten, aber tagelangen
fiebrigen Durchfall am Vorabend mit einem Rettungswagen ins
Krankenhaus gekommen. Der jetzt angeklagte Arzt hatte nach der
Einlieferung einen leichten Magen-Darm-Infekt diagnostiziert. Nach
Überzeugung der Anklage hätte der Tod der Zwölfjährigen durch eine
größere Flüssigkeitszufuhr und einer Monitorüberwachung in der Nacht
verhindert werden können.
Alarm in den Morgenstunden
Die Mutter hatte gegen 6.15 Uhr Alarm geschlagen. Das Pflegepersonal
und der Arzt aber reagierten nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft
nicht. Drei Krankenschwestern sollen in der Nacht und in den frühen
Morgenstunden ans Bett gerufen worden sein, aber keinen Arzt
benachrichtigt haben. Für den Tod sollten sie deshalb
mitverantwortlich sein. Die Verfahren gegen zwei 66-jährige
Krankenschwestern wurden in der Zwischenzeit eingestellt. 
Das Amtsgericht Detmold hat bis zum 10. November drei
Verhandlungstage angesetzt.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Amtsgericht Detmold
## Orte
- [Amtsgericht, Saal 114](Heinrich-Drake-Straße 3, 32756 Detmold,
Deutschland)
## Service
- Aktenzeichen: 2 Ds 82/23
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Michael Wölfinger, Direktor Amtsgericht Detmold, +49 5231 768213,
verwaltung@ag-detmold.nrw.de
## Kontakte
- Autor/in: Carsten Linnhoff (Münster), +49 (251) 609540,
Linnhoff.Carsten@dpa.com
- Redaktion: Antje Raupach (Berlin), +49 (30) 2852-32292,
Raupach.Antje@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
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dpa lic yynwm n1 ara
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