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Datum(85) Sonntag, der 19.10.2025, 02:34 Uhr
IDbdt0020 3 pl 927 dpa 0069
BetreffDemonstrationen/Regierung/USA/(Zusammenfassung 0230) «No Kings»: Wieder Massenproteste gegen Trump in den USA Von Luzia Geier, Johanna Hänsel, Tina Eck, Franziska Spiecker und Barbara Munker, dpa (Foto aktuell)
TextDie Politik von Präsident Donald Trump trifft in den USA auf
Widerstand. Millionen Menschen gehen unter dem Motto «No Kings» auf
die Straße. Sie werfen ihm vor, absolute Macht zu beanspruchen.
New York/Washington (dpa) - Von New York bis Texas: In den USA hat es
erneut Massenproteste gegen Präsident Donald Trump und dessen Politik
gegeben. Unter dem Motto «No Kings» - zu Deutsch: «Keine Könige» -
fanden im ganzen Land Demonstrationen statt. Die Organisatoren
sprachen am Samstagabend (Ortszeit) von fast sieben Millionen
Teilnehmern in mehr als 2.700 Städten und Ortschaften - rund zwei
Millionen mehr als beim jüngsten Massenprotest im Juni. Die Bewegung
wirft Trump autoritäres Handeln vor. «Der Präsident glaubt, seine
Macht sei absolut», heißt es auf ihrer Website. «Aber in Amerika
haben wir keine Könige.» 
Nach Medienberichten verliefen die Proteste bis zum Abend friedlich.
Der Sender CNN meldete einen Vorfall im Bundesstaat South Carolina,
bei dem eine Frau mit gezogener Waffe an einem Protest vorbeigefahren
sein soll; sie wurde demnach festgenommen. 
Trump selbst sagte dem Sender Fox News: «Sie bezeichnen mich als
König. Ich bin kein König.» Er hat Demonstrierenden wiederholt
vorgeworfen, gewaltbereit zu sein. In den vergangenen Wochen gab es
immer wieder Proteste, insbesondere gegen seine Migrationspolitik.
Teils kam es auch zu Zusammenstößen. Gegner werfen dem
republikanischen Präsidenten vor, gezielt Eskalation zu befeuern und
den Einsatz des Militärs gegen Andersdenkende normalisieren zu
wollen. Mehrere demokratisch regierte Städte und Bundesstaaten gehen
juristisch gegen die Entsendung der Nationalgarde in ihre Gemeinden
vor.
Seit Trumps Amtsantritt im Januar haben die Proteste deutlich
zugenommen. Verschiedene Gruppen scheinen sich inzwischen auch
zunehmend untereinander zu organisieren: Etliche Initiativen vereinen
sich unter dem Dach von «No Kings». Gleichzeitig gilt es als
Herausforderung, die Vielzahl unterschiedlicher Anliegen zu bündeln.
New York
In New York City gab es an mehreren Orten Proteste; laut Polizei
nahmen insgesamt mehr als 100.000 Menschen friedlich teil. Eine
Protest-Ordnerin am Times Square sagte, die Menge habe die Straße gen
Süden bis zum Union Square gefüllt - also über mehrere Kilometer. 
Teilnehmer äußerten Sorge um den Zustand der US-Demokratie. «Wir sind
am Kipppunkt zum Faschismus», sagte etwa eine junge Frau namens Meg.
Die 93-jährige Stephanie erklärte, sie habe schon gegen den
Vietnamkrieg protestiert und viele Präsidenten erlebt, «aber dieser
ist so schlimm, dass wir etwas tun müssen». Der Künstler Michael
sagte, die Mächtigen in den USA - weiße Männer - brächten absichtlich
Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Sexualität
gegeneinander auf, um ihre eigene politische Macht zu erhalten.
Auffällig waren in New York wie anderswo bunte, aufblasbare Kostüme.
«Ich will das Narrativ widerlegen, dass wir gefährlich oder
gewalttätig sind», sagte Michelle, die als Hase verkleidet war. «Wir
verteidigen unser Land mit Freude.»
Pennsylvania
In Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania versammelten sich Tausende
Menschen im Stadtzentrum. Teilnehmende stimmten das Lied «Won't You
Be My Neighbor?» von Fred Rogers an - bekannt aus einer
Kindersendung, die in Pittsburgh produziert wurde und Generationen
prägte. Mit der Geste wollten sie ein Zeichen für Zusammenhalt und
Gemeinschaft und gegen Angst und Gewalt setzen - besonders im
Hinblick auf die Rechte von Migranten, hieß es. Über der Menge wehten
US-Flaggen, viele der Demonstrierenden waren als «Könige» verkleidet,
während die Veranstalter erklärten: «Nichts ist patriotischer als
friedfertiger Dissens.»
Im Mittelpunkt standen in Pittsburgh zwei Themen: eine im September
gescheiterte Initiative zur Verschärfung der Waffengesetze sowie die
bevorstehende Kommunalwahl Anfang November. «Proteste allein reichen
nicht - jetzt müssen Taten folgen: Wählen muss man», sagte eine
Teilnehmerin. Eine andere ergänzte: «Viele werden es hoffentlich
begreifen, wenn sie es durch die steigenden Gesundheitskosten im
eigenen Geldbeutel spüren.» Während die Stadt selbst als
demokratische Hochburg gilt, sind viele umliegende Bezirke fest in
republikanischer Hand.
Washington und Maryland
In der US-Hauptstadt Washington, wo Tausende auf die Straße gingen,
sind viele Bundesbedienstete wegen des teilweisen
Regierungsstillstands derzeit im Zwangsurlaub oder wurden schon zuvor
im Zuge von Kürzungen entlassen. Der Sender CNN zitierte einen
Demonstranten mit den Worten, er arbeite seit 20 Jahren im
öffentlichen Dienst - und die Trump-Regierung sei im Begriff, diesen
zu zerstören.
Auch im wohlhabenden Umland der Hauptstadt versammelten sich
zahlreiche Demonstrierende. In Bethesda im Bundesstaat Maryland
standen sie mit Schildern, Wimpeln und Postern entlang der
Connecticut Avenue. Autofahrer hupten zustimmend. Eine Frau in einem
Hahnenkostüm hielt ein Schild mit der Aufschrift «Wir brauchen keine
royalen Dekrete» - wohl als Anspielung auf die zahlreichen
Anordnungen, mit denen Trump seine Politik durchsetzen will.
Massachusetts 
In Boston im Bundesstaat Massachusetts kamen zahlreiche Menschen im
zentral gelegenen Boston Common Park zusammen. Auf Plakaten war zu
lesen: «Nein zur Autokratie, ja zur Demokratie» oder «Hände weg von
unseren Nachbarn». Von einer Bühne rief jemand, «Wehre dich - No
Kings», worauf die Menge im Chor «No Kings» zurückrief.
Kalifornien
An einer großen Straßenkreuzung in der kalifornischen Kleinstadt
Truckee war der Protest mehrerer Tausend Menschen an einer
Straßenkreuzung bunt, friedlich - und wurde von lautem Hupen
begleitet. Im etwas südlicher gelegenen Tahoe City sagte
Demonstrantin Glenna über Trump, sie sei es leid, von ihm beschimpft
zu werden: «Er entmenschlicht und stempelt uns als unamerikanisch
ab», fügte sie hinzu. «Wir müssen Migranten schützen.» Ohne sie würde
in einem Touristengebiet wie Lake Tahoe nichts funktionieren. 
Florida und Texas
In Sarasota im Bundesstaat Florida war Jackie eine von zahlreichen
Demonstrierenden. Die 33-Jährige nahm mit ihren beiden kleinen
Kindern teil, beschrieb die Atmosphäre am Telefon als «sehr positiv».
Sie wolle ihrer Tochter und ihrem Sohn beibringen, dass Proteste «ein
normaler Teil des amerikanischen Lebens» seien. Sie trete unter
anderem für den Schutz der öffentlichen Gesundheit ein, sagte sie -
sie arbeite in diesem Bereich und sehe mit Sorge, dass in ihrem
Bundesstaat die Impfpflicht an Schulen abgeschafft werde. 
In El Paso im Bundesstaat Texas versammelten sich laut Lokalmedien
ebenfalls Hunderte Menschen. Auf einem Schild war über einem Bild
Trumps zu lesen: «Der arme alte, verrückte König versteht nicht:
Demokratie, Rechtsstaat und Gewaltenteilung.»
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Boston - Demonstrationen «No Kings» gegen US-Präsident Trump
- New York - Demonstrationen «No Kings» gegen US-Präsident Trump
- Washington - Demonstrationen «No Kings» gegen US-Präsident Trump
- .
## Internet
- [No Kings Website](https://dpaq.de/ihPi3du)
- [NYPD bei X](https://dpaq.de/WJ3xwia)
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Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Kontakte
- Autor/innen: Luzia Geier (New York) +1 202 919 0015,
geier.luzia@dpa.com, Christina Eck (Bethesda), +01 (301) 2295-223,
Eck.Christina@dpa.com, Johanna Hänsel (Pittsburgh), +1 845 9538794,
Haensel.Johanna.extern@dpa.com, Franziska Spiecker (Boston), +1
(202) 662-1220, Spiecker.Franziska@dpa.com, Barbara Munker
(Truckee), +1 415 314 63 57, Munker.barbara@dpa.com
- Redaktion: Gaby Mahlberg (Büro Berlin - derzeit London)
030285231302, politik-ausland@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852
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