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Datum(45) Dienstag, der 21.10.2025, 00:05 Uhr
IDtmn0004 4 vm 388 dpa-tmn 0033
BetreffGesundheit/Krankheiten/Familie/Deutschland/Ratgeber/Fieber/Eltern/(Z: 2610) Woran erkennen, was tun? Eltern-Wissen zum Fieberkrampf (Mit 1 Bild tmn8231 vom 21.10.2025)
TextDas Kind verdreht die Augen, sein Körper zuckt, es wird kurz
bewusstlos: Fieberkrämpfe wirken bedrohlicher als sie meist sind. Was
Eltern wissen sollten und wie sie im Ernstfall richtig handeln.
Krefeld (dpa/tmn) - Einen Fieberkrampf des eigenen Kindes vergessen
Eltern nicht so schnell. «Es ist schrecklich, das anzuschauen», sagt
auch Tim Niehues, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin
am Helios Klinikum Krefeld. 
«Das Kind ist nicht mehr ansprechbar, hat Zuckungen, man hat sofort
Angst.» Mitunter färbt sich auch der Bereich um die Lippen blau. Nach
drei bis vier Minuten ist der Spuk in aller Regel vorbei. 
Schätzungsweise einem Prozent der Kinder passiert so ein Fieberkrampf
irgendwann einmal. Was genau dahintersteckt, ist bisher nicht bis ins
Detail bekannt. Klar ist aber: Es ist die rasche Temperaturänderung
im Körper, die die Symptome auslöst. 
Keine bleibenden Schäden, wenn der Spuk vorbei ist
Eltern dürfen aber aufatmen: So bedrohlich ein Fieberkrampf auch
wirkt, so harmlos ist er am Ende. «Er führt nicht dazu, dass das
Gehirn in irgendeiner Form geschädigt wird», kann Tim Niehues
beruhigen. 
Dennoch: «Es sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, der beurteilt,
ob nicht noch mehr dahintersteckt, etwa eine Hirnhautentzündung.»
Oder ob doch ein Krampfleiden wie eine Epilepsie den Anfall ausgelöst
hat. Niehues: «Das ist zwar denkbar, allerdings treten solche
Krampfanfälle nicht unbedingt bei Fieber auf.»
Während des Krampfes: Trinken ist tabu
Auch wenn Eltern keine bleibenden Schäden befürchten müssen: Während
des Krampfes kann es zu Verletzungen kommen. Um das Risiko zu senken,
rät das Portal «kindergesundheit-info.de» des Bundesinstituts für
Öffentliche Gesundheit (BIÖG) Eltern diese Dinge: 
* Beim Kind bleiben und es beruhigen. Festhalten ist dabei
allerdings tabu.
* Von Tischbein bis Bett: Harte Gegenstände in der Nähe des Kindes
lassen sich durch Decken und Kissen abpolstern. Das senkt die
Verletzungsgefahr.
* Kinder sollten während eines Fieberkrampfes weder essen noch
trinken - es besteht Erstickungsgefahr.
* Der Nachwuchs sollte möglichst seitlich und stabil liegen, Mund
und Nase sollten frei sein. Eng anliegende Kleidung können Eltern
etwas lockern, damit das Kind möglichst gut Luft bekommt.
Fiebersenker können Fieberkrämpfe nicht verhindern
So ein Fieberkrampf steckt Eltern oft noch eine Weile in den Knochen.
Da mag beim nächsten Fieber der Gedanke naheliegen, dem Kind früh
Fieberzäpfchen oder -saft zu geben, um einen erneuten Krampf zu
verhindern. Studien zeigen Tim Niehues zufolge, dass dieser Plan
nicht aufgeht: Die Gabe von Fiebersenkern kann Fieberkrämpfen demnach
nicht vorbeugen. 
«Es gibt Medikamente, die man zur Behandlung von Krämpfen einsetzen
kann. Eltern, deren Kind einen Fieberkrampf schon mal hatte, geben
wir ein solches mit», sagt Niehues.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Ein krankes Kind
## Internet
- [«kindergesundheit-info.de» zu
Fieberkrämpfen](https://dpaq.de/RyPxr)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Tim Niehues, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am
Helios Klinikum Krefeld, Leitlinienbeauftragter und
Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und
Jugendmedizin, Kontakt für Franziska Vallentin, 0151 65219981,
Vallentin, Franziska
## Kontakte
- Autor/in: Ricarda Dieckmann (Berlin), 030 2852 32972,
dieckmann.ricarda@dpa.com
- Redaktion: Fotoredaktion: +49 30 2852 32897,
foto.themendienst@dpa.com, Julia Bresching (Berlin), +49 (30)
2852-31181, Bresching.Julia@dpa.com
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