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Datum(69) Sonntag, der 19.10.2025, 10:09 Uhr
IDbdt0081 4 pl 276 dpa 0341
BetreffGesundheit/Bundestag/Deutschland/Linke-Fraktionschef spricht über Herzinfarkt und Stress
TextIm Juli erleidet Sören Pellmann einen Herzinfarkt. Jetzt spricht er
offen darüber und fordert mehr Ehrlichkeit im Umgang mit Stress und
Krankheit in der Politik.
Berlin (dpa) - Nach einem Herzinfarkt im Juli fordert
Linke-Fraktionschef Sören Pellmann einen offeneren Umgang mit Stress
und Belastung in der Politik. «Viele Abgeordnete denken, das betreffe
sie nicht. Krankheit ist in der Politik wie in der Gesellschaft ein
Tabu, ob psychisch oder organisch, Abhängigkeit erst recht», sagte
der Pellmann der «Welt». 
Er selbst habe etwa lange überlegt, ob er öffentlich über seinen
Herzinfarkt spreche. «Im Büro gab es andere Meinungen: Du zeigst
damit Schwäche, du wirkst nicht belastbar, der politische Gegner
könnte das ausnutzen», sagte der Bundestagsabgeordnete aus Leipzig.
Er habe jedoch hauptsächlich Zuspruch und Genesungswünsche bekommen. 
Seinen Herzinfarkt erlitt der 48-jährige Pellmann nach eigenen
Angaben im Juli nach Terminen seiner Fraktion in Nordrhein-Westfalen.
«Abends im Hotel merkte ich Druck im Brustbereich, der Puls ging
massiv nach oben. Meine Smartwatch zeigte einen Puls von 159 an.
Keine Stunde nach meiner Ankunft in der Klinik lag ich auf der
Intensivstation und war schon operiert.» Er habe seitdem mehr Sport
gemacht, sich gesünder ernährt und dadurch 22 Kilogramm an Gewicht
abgenommen. Zum Oktober kehrte der Linken-Fraktionschef wieder in den
Politikbetrieb zurück. 
Stress und Alkohol
Als Risikofaktoren neben Übergewicht und Bluthochdruck nennt Pellmann
unter anderem auch Stress, dem er als Bundestagsabgeordneter
ausgesetzt sei. «In Bundestags-Sitzungswochen hat man locker zehn,
elf, zwölf Termine am Tag, keine Pausen, keine Auszeit. Man hetzt von
Gespräch zu Termin zur Rede im Parlament. Durch soziale Medien ist
das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, gestiegen.» 
Auch sei man als Politiker ständig von Alkohol umgeben. «Man kann in
Sitzungswochen von Empfang zu Empfang ziehen und Wein oder Bier
trinken», so Pellmann. Er glaube deshalb, dass es eine hohe
Dunkelziffer von Abgeordneten mit Abhängigkeiten gebe.
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