Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

DPA-Meldungen

 
Meldungen aktualisieren

Datum(25) Dienstag, der 21.10.2025, 15:37 Uhr
IDaht0022 4 pl 545 lah 0923
BetreffGesundheit/Kabinett/Sachsen-Anhalt/(Zusammenfassung 1545) So soll der Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt besser werden (Foto Archiv,)
TextIn Notfällen kann es auf jede Sekunde ankommen. Die Innenministerin
will den Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt stärken - mit
Gemeindenotfallsanitätern, Telenotärzten und Ehrenamtlichen.
Magdeburg (dpa/sa) - Bessere Versorgung im ländlichen Raum, mehr
Qualität: In Sachsen-Anhalt soll der Rettungsdienst verbessert
werden. Das Kabinett in Magdeburg beriet den Entwurf zur Änderung des
Rettungsdienstgesetzes. Geplant sind unter anderem mehr
Gemeindenotfallsanitäter und der dauerhafte Telenotarzt-Einsatz im
ganzen Bundesland vor. Außerdem sollen fachkundige Ehrenamtliche bis
zum Eintreffen des Rettungsdienstes Nothilfe leisten können. 
«Wir machen die Notfallversorgung im Land zukunftsfest. Das kommt
allen Bürgerinnen und Bürgern in einem Notfall zugute», sagte
Innenministerin Tamara Zieschang (CDU). 
Nicht angetastet würden dabei die Hilfsfristen: Auch weiterhin
sollten Rettungswagen innerhalb von 12 und Notärzte innerhalb von 20
Minuten den Einsatzort in 95 Prozent der Fälle erreichen. 
Mehr Gemeindenotfallsanitäter und Telenotärzte geplant
Stattdessen gehe es darum, personelle Ressourcen besser nutzbar zu
machen, sagte Zieschang. Bereits seit 2023 gebe es
Gemeindenotfallsanitäter im Landkreis Wittenberg und im
Burgenlandkreis. Künftig sollen sie landesweit immer dann bei
Notfällen eingesetzt werden, bei denen der Patient nicht zwingend ins
Krankenhaus muss. «Dadurch werden die Rettungswagen von unnötigen
Einsätzen entlastet», erklärte die Ministerin. 
Das wirke sich auch positiv auf die Hilfsfristen aus. In
Gräfenhainichen (Wittenberg) habe diese sich innerhalb von zwei
Jahren seit 2023 um vier Prozent verringert. «Daran sehen wir, dass
der Gemeindenotfallsanitäter wirklich den Rettungsdienst im
ländlichen Raum stärkt.»
Auch Telenotärzte - bisher im Landkreis Mansfeld-Südharz, im
Saalekreis und in Halle im Einsatz - sollen im gesamten Bundesland
etabliert werden. Sie unterstützen von der Leitstelle aus Sanitäter,
ohne selbst vor Ort zu sein. In den ersten zwölf Monaten seit der
Einführung im Oktober 2024 wurden Telenotärzte in mehr als 620 Fällen
genutzt. Wie der Saalekreis mitteilte, wurden die Telenotärzte am
häufigsten hinzugezogen, um Untersuchungsbefunde zu bewerten,
Notfallsanitäter bei Medikamenten zu unterstützen oder zu
entscheiden, wie die Weiterbehandlung eines Patienten erfolgen
konnte.  
Begleitend wird das Projekt nach Angaben des Saalekreises
wissenschaftlich untersucht. Demnach ist die Zufriedenheit der
Notfallsanitäter mit der Unterstützung durch die Telenotärzte dabei
sehr hoch: 93,4 Prozent bewerten die gemeinsamen Einsätze als
hilfreich oder sehr hilfreich. «Es zeigt sich: Die Notärzte können
sich dadurch auf die Notfälle konzentrieren, bei denen sie
tatsächlich physisch vor Ort sein müssen», sagte Ministerin
Zieschang. 
Einheitliche Qualitätsstandards
Mit der Änderung des Rettungsdienstgesetzes möchte das
Innenministerium zudem einheitliche Qualitätsstandards für
Mitarbeiter in den Rettungsdienstleitstellen entwickeln und es soll
eine Fortbildungspflicht für nicht ärztliches Personal im
Rettungsdienst und in den Leitstellen geben. 
Auch fachkundige Ehrenamtliche sollen zukünftig bei Notfällen über
eine App von der Leitstelle alarmiert werden und am Einsatzort bis
zum Eintreffen des Rettungsdienstes helfen können. 
Bislang nutze man die App Katretter im Landkreis Anhalt-Bitterfeld,
im Saalekreis und in Halle, sagte Zieschang. «Damit ist durchaus eine
Entlastung des Rettungsdienstes verbunden.» Über den Einsatz der
Ehrenamtlichen können die Landkreise und kreisfreien Städte frei
entscheiden. 
Ärztekammer: Alle Kräfte für Lebensrettung bündeln
Der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Uwe Ebmeyer, beurteilt
die Idee, auch Ehrenamtliche einzusetzen, positiv: «Es ist
grundsätzlich zu begrüßen, alle Kräfte zu bündeln, wenn es um
Lebensrettung und -erhaltung in Notfällen geht.» Prinzipiell solle
jeder in der Lage sein, lebensrettende Maßnahmen durchzuführen -
«insbesondere bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand.
Wertvolle Minuten, ja Sekunden, können beim Warten auf den
Rettungsdienst über Leben und Tod entscheiden.» 
Man müsse deshalb die Erste-Hilfe-Kompetenz flächendeckend in der
Bevölkerung stärken, nicht nur als Teil der Führerscheinausbildung.
Der Gesetzesentwurf soll im Dezember abschließend im Kabinett beraten
und noch 2025 in den Landtag eingebracht werden, wie es hieß.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Gemeindenotfallsanitäter
- Tamara Zieschang (CDU)
- Telenotarzt
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Patricia Blei, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Ministerium für Inneres und Sport, +49 391 567 5504,
patricia.blei@mi.sachsen-anhalt.de
## Kontakte
- Autor/in: Anna Eube (Berlin), 03028520, eube.anna@dpa.com
- Redaktion: Sigrun Stock (Berlin), +49 30 2852 30002,
stock.sigrun@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
foto@dpa.com
dpa eub yysa z2
zurück