Pharmazeutische Zeitung online

DPA-Meldungen

 
Meldungen aktualisieren

Datum(21) Freitag, der 05.09.2025, 04:01 Uhr
IDhes0005 4 vm 475 lhe 0129
BetreffFreizeit/Umwelt/Kriminalität/Hessen/Nur gucken: Über Diebstahl in Botanischen Gärten (Foto Produktion)
TextFleischfressender Sonnentau, Kakteen oder Artischockenblüten als
Diebesgut? Diebstähle aus Botanischen Gärten sind nach Angaben der
Einrichtungen zwar selten - aber es kommt vor.
Kassel/Wiesbaden/Frankfurt (dpa/lhe) - Beim Besuch in Botanischen
Gärten dürfen nur schöne Eindrücke gesammelt werden - die Pflanzen
sind tabu. Daran halten sich nicht alle. Es gibt immer wieder
Diebstähle auch aus hessischen Gärten, wie die Einrichtungen in einer
dpa-Umfrage berichten. Das Problem war jedoch in der Vergangenheit
schon mal größer. 
«Pflanzen dürfen grundsätzlich nicht berührt werden, da sie
empfindlich oder giftig sein können», erklärt eine Sprecherin des
Palmengartens und des Botanischen Gartens in Frankfurt. Pflanzen oder
Pflanzenteile, Pilze, Steine und Hölzer dürfen nicht mitgenommen oder
beschädigt werden.
Während der Corona-Zeit gab es mehr Diebstähle
«Während der Pandemie haben wir eine größere Zahl an Diebstählen
festgestellt», berichtet die Sprecherin. Seither sei dies kaum noch
ein Thema. «Wir gehen davon aus, dass die damalige Serie in
Zusammenhang mit dem während der Pandemie aufgekommenen
Zimmerpflanzen-Trend stand.» Bei den Landfingern seien tropische
Pflanzen, die auch als Zimmerpflanzen dienen können, besonders
beliebt gewesen.
Der Besucherservice des Palmengartens sei für das Thema Diebstahl
sensibilisiert und nehme bestimmte Bereiche des Gartens verstärkt in
den Blick. Alle Diebstähle würden zur Anzeige gebracht.
Fleischfressender Sonnentau bei Langfingern beliebt
«Unser schöner Garten hat Glück, weil er von der benachbarten Klinik
einsehbar und somit ein Stück weit geschützt ist», sagt Daniela Klotz
vom Apothekergarten in Wiesbaden. «In der Vergangenheit wurde der
Sonnentau immer wieder gestohlen, in diesem Jahr auch mal die
Artischockenblüten - wohl als Deko.» In der Vergangenheit
verschwanden auch schon über Nacht große Pflanzen in Töpfen.
Gartenleiter: Diebstähle seit Jahren rückläufig
«Aus den vergangenen drei Jahren ist uns kein Fall von Diebstahl im
Botanischen Garten der TU Darmstadt bekannt», erläutert der
wissenschaftliche Leiter Professor Simon Poppinga. Ein Fall, in dem
ein Dieb oder eine Diebin auf frischer Tat ertappt wurde, sei auch
aus der Zeit zuvor nicht bekannt. Kritische Bereiche des Botanischen
Gartens, wie etwa die Orchideen, seien gesichert.
«Insgesamt haben nach unserer Kenntnis bundesweit Diebstähle von
botanischen Arten in den vergangenen zehn Jahren stark nachgelassen»,
erläutert Poppinga. Dies werde darauf zurückgeführt, dass die Gruppe
der Pflanzensammler und -sammlerinnen mit fundierten botanischen
Kenntnissen stetig geschrumpft sei. Eine hohe Nachfrage habe zuletzt
noch einmal nach buntlaubigen Araceen bestanden, das sind
Aronstabgewächse. «Diese betraf den Botanischen Garten der TU jedoch
nicht, da die entsprechenden Sorten hier nicht kultiviert werden.»
In Kassel wurden schon Kakteen gestohlen
Auch in Kassel verschwinden wenig Pflanzen. «Mit Blick auf die
vergangenen zehn Jahre stellen Straftaten oder
Ordnungswidrigkeitsverfahren im Botanischen Garten ein seltenes
Ereignis dar», erklärt ein Sprecher der Stadt. In der Vergangenheit
seien im Kakteenhaus Einzelpflanzen entwendet worden, was zu
geänderten Öffnungszeiten der Kakteenhäuser geführt habe. «Angesichts
der hohen Besucherfrequenz herrscht im Botanischen Garten eine hohe
soziale Kontrolle, was ein Entwenden von Pflanzen generell
erschwert», gibt der Sprecher zu Bedenken. 
Eine Sprecherin der Philipps-Universität Marburg erklärte, es komme
sehr selten zu Diebstählen von Pflanzen aus dem Botanischen Garten.
Während der Corona-Pandemie sei es etwas häufiger vorgekommen. Diebe
und Diebinnen erhalten Hausverbot.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Botanischer Garten Kassel
- Botanischer Garten in Frankfurt am Main
- Magnolie im Botanischen Garten Darmstadt
## Internet
- [Palmengarten](https://dpaq.de/Ofnw8)
## Orte
- [Palmengarten](Siesmayerstraße 61, 60323 Frankfurt am Main,
Deutschland)
- [Apothekergarten Wiesbaden](Aukammallee 39, 65191 Wiesbaden,
Deutschland)
- [Botanischer Garten Darmstadt](Schnittspahnstraße 5, 64287
Darmstadt, Deutschland)
- [Botanischer Garten Darmstadt](Schnittspahnstraße 5, 64287
Darmstadt, Deutschland)
- [Botanischer Garten Kassel](Bosestraße 15, 34121 Kassel,
Deutschland)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Rebecca Hahn, Stadt Frankfurt am Main, Palmengarten, +49 69
21270460, rebecca.hahn@stadt-frankfurt.de
- Daniela Klotz, Apothekergarten Wiesbaden,
info@apothekergarten-wiesbaden.de
- Technische Universität Darmstadt, Pressestelle, +49 6151 1621426,
presse@tu-darmstadt.de
- Stadt Kassel, Michael Schwab, +49 561 7871236,
michael.schwab@kassel.de
## Kontakte
- Autor/in: Andrea Löbbecke (Wiesbaden), 0611 9997519,
loebbecke.andrea@dpa.com
- Redaktion: Silke Sullivan (Berlin), +49 30 2852 30002,
deutschland-desk@dpa.com, Foto: Newsdesk, +49 30 2852 31515,
foto@dpa.com
dpa löb yyhe n1 kat
zurück