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Datum(18) Freitag, der 05.09.2025, 17:28 Uhr
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BetreffBahn/Verkehr/Transport/Schifffahrt/Bremen/Niederlande/Niedersachsen/(Zusammenfassung 1730) Weg frei nach zehn Jahren - Friesenbrücke ist geöffnet (Foto aktuell und Video Rohmaterial)
TextEndlich wieder zu Fuß oder per Rad über die Ems: Das ist nun auf der
neuen Friesenbrücke möglich - nur bis die ersten Züge fahren, dauert
es noch.
Weener (dpa/lni) - Entlang der Ems in Ostfriesland dürften viele
Menschen auf diesen Moment gewartet haben: Noch fahren zwar keine
Züge über die neue Friesenbrücke bei Weener - Fußgänger und Radfahrer
können das Bauwerk aber nun passieren. Die Deutsche Bahn (DB) gab am
frühen Nachmittag die Eisenbahnbrücke, zu der auch ein 2,5 Meter
breiter Geh- und Radweg gehört, für Passanten frei. Dutzende
Fußgänger und Fahrradfahrer, die ihre Räder schoben, nutzten die
Gelegenheit und liefen über das neu eröffnete Bauwerk - die frühere
Brücke war 2015 bei einem Schiffsunfall zerstört worden. Manche
feierten den Brückenschlag auch mit einem Glas Sekt. 
Gegen 14.00 Uhr schloss sich das drehbare, mittlere, rund 1.800
Tonnen schwere Brückenteil und die ersten Passanten konnten die
Brücke queren. Durch das Öffnen und Schließen des mittleren
Brückenteils um 90 Grad können größere Frachter oder
Kreuzfahrtschiffe an der Brücke vorbeifahren. 
Als einer der Ersten passierte Arthur Rosema aus der Gemeinde
Moormerland (Landkreis Leer) die Friesenbrücke. Er sagte, es sei
toll, nach zehn Jahren die Ems an dieser Stelle wieder über eine
Brücke zu überqueren. Auch für den Radverkehr zwischen dem
Rheiderland westlich der Ems und der Gemeinde Westoverledingen auf
der östlichen Flussseite werde die Brücke gebraucht. 
Warum ein Neubau nötig wurde
Seitdem ein Frachter 2015 die damals geschlossene Klappbrücke gerammt
und zerstört hatte, war die Emsquerung für Fußgänger, Radfahrer und
den Bahnverkehr unterbrochen. Wer zu Fuß oder mit dem Rad zwischen
Weener und Westoverledingen über den Fluss wollte, musste weite
Umwege in Kauf nehmen. Statt Zügen gab es einen Busersatzverkehr.
Die alte Brücke wurde abgerissen und neu aufgebaut. Das neue 335
Meter lange Bauwerk ist nach Angaben der Bahn die größte
Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa. 
Mit der Friesenbrücke sei innerhalb von drei Jahren eine Brücke
gebaut worden, die es kein zweites Mal in Europa gebe, sagte der
Staatssekretär im niedersächsischen Verkehrsministerium, Matthias
Wunderling-Weilbier. «Das ist gigantisch, dass wir das geschafft
haben.» Dass der Geh- und Radweg nun freigegeben werden könne, sei
ein «großes Ausrufezeichen für diese Region.»
Allerdings ist die Friesenbrücke nicht zu jeder Zeit für Fußgänger
und Radfahrer passierbar. «Die Nutzung des Weges ist tideabhängig und
kann nur zu Zeiten erfolgen, wenn die Brücke nicht für den
Schiffsverkehr geöffnet ist», teilte die Bahn mit. Über genaue
Öffnungszeiten will die Bahn im Internet und über Aushänge an der
Brücke informieren. 
Wann die Brücke komplett in Betrieb gehen soll
Außerdem werde noch weiter an der Brücke gearbeitet, sodass es auch
kurzfristig zu Einschränkungen kommen könne. Das Auf- und Zudrehen
sowie das Absetzen des drehbaren, mittleren Brückenteils hat die Bahn
in den vergangenen Monaten mehrfach getestet. Bis alle Arbeiten an
der Brücke abgeschlossen sind, sollen Radfahrerinnen und Radfahrer
ihr Rad über die Brücke schieben. 
Bis die ersten Personenzüge über die Brücke fahren werden und damit
der grenzüberschreitende Bahnverkehr auf der sogenannten Wunderline
zwischen Deutschland und den Niederlanden wieder aufgenommen werden
kann, dauert es noch. Zuletzt hatte die Bahn mitgeteilt, die
Inbetriebnahme könne voraussichtlich Ende dieses Jahres erfolgen.
Ursprünglich war ein Start der deutsch-niederländischen
Bahnverbindung zusammen mit der Fertigstellung der Friesenbrücke zum
Fahrplanwechsel im Dezember 2024 geplant gewesen.
Was Reisenden die neue Bahnstrecke bringt
Künftig sollen Bahnreisende auch mithilfe der Friesenbrücke auf der
Strecke zwischen Bremen und Groningen in den Niederlanden schneller
unterwegs sein. Dazu wird die insgesamt 173 Kilometer lange
Bahnstrecke in zwei Stufen ausgebaut - der größte Teil liegt dabei
auf deutscher Seite. In der ersten Ausbaustufe wird aktuell die
Teilstrecke zwischen der deutsch-niederländischen Grenze und Ihrhove
(Landkreis Leer) modernisiert. Dazu wird unter anderem an Gleisen,
Weichen, Signalen und Oberleitungen gearbeitet. Die neue
Friesenbrücke über die Ems ist Teil dieser Strecke.
Durch die Wunderline soll sich die Fahrzeit für Reisende zwischen
Bremen und Groningen auf weniger als zweieinhalb Stunden verkürzen.
Nach der zweiten Ausbaustufe soll die Reisezeit unter 2:15 Stunden
betragen. Vor der Unterbrechung der Strecke lag die Reisezeit bei
2:43 Stunden.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Wiedereröffnung der Friesenbrücke für Fußgänger und Radfahre
## Internet
- [Bahn-Informationen zur Wunderline](https://dpaq.de/3fNwI)
- [Bahn-Informationen zur Friesenbrücke](https://dpaq.de/6MHEP)
## Orte
- [Bremen](Bremen, Deutschland)
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Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Deutsche Bahn AG, Pressestelle Hamburg, +49 40 3918 4498,
presse.h@deutschebahn.com
## Kontakte
- Autor/in: Lennart Stock (Emden) +49 160 9130 1988,
stock.lennart@dpa.com
- Redaktion: Redaktion: Nathalie Waehlisch (Berlin), +49 30 2852
30002, , Foto: Newsdesk, +49 30 2852
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