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Datum(146) Donnerstag, der 16.10.2025, 11:53 Uhr
IDtmn0014 4 vm 371 dpa-tmn 0603
BetreffGesundheit/Ernährung/Essen & Trinken/Deutschland/Garten/Ratgeber/Gift/(Z: 2620) Kürbis aus dem Garten schmeckt bitter? Lieber nicht essen! (Mit 1 Bild tmn8200 vom 16.10.2025)
TextGroß war die Vorfreude auf den Spaghetti-Kürbis aus eigener Ernte.
Doch den ersten Bissen möchte man wieder ausspucken, weil's bitter
schmeckt? Ein guter Impuls. Denn die Bitterstoffe sind giftig.
Berlin (dpa/tmn) - Endlich kommt die Kürbis-Ernte auf den Tisch!
Bevor das Gemüse in Topf oder Ofen wandert, sollte man aber lieber
ein kleines Stück davon roh probieren. Dazu rät das Bundeszentrum für
Ernährung (BZfE). 
Warum? Um zu prüfen, ob der Kürbis womöglich bitter schmeckt. Ist das
der Fall, plant man das Abendessen lieber um: Dann sollte man ihn
nämlich nicht mehr essen - und auch das Probier-Stück wieder
ausspucken. 
Die Bitterstoffe - Cucurbitacine heißen sie - sind nämlich giftig.
Die Kürbispflanze bildet sie, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten.
Wer die Hoffnung hat, dass der unerwünschte Geschmack durchs Erhitzen
verschwindet, wird enttäuscht: Die Bitternote bleibt.
Betroffen sein können übrigens auch Zucchini - auch sie zählen zu den
sogenannten Gartenkürbissen, wissenschaftlich Cucurbita pepo
genannt. 
Was passiert, wenn ich bitteren Kürbis esse? 
Dann muss man mit Symptomen nach dem Essen rechnen: Dem BZfE zufolge
kann es etwa zu Bauchschmerzen, Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen,
Aufstoßen und Durchfall kommen. Kinder, ältere und chronisch kranke
Menschen sind besonders gefährdet. 
Bei leichten Symptomen ist keine Behandlung nötig, wie die
Informationszentrale gegen Vergiftungen vom Universitätsklinikum Bonn
online schreibt. Bei anhaltendem Erbrechen, starken oder auch
blutigen Durchfällen sowie Kreislaufproblemen gilt hingegen: ab zum
Arzt. 
Wie kommt das Gift in den Kürbis? 
Die gute Nachricht: Wer einen Kürbis im Supermarkt oder auf dem
Wochenmarkt kauft, wird wohl kein bitteres Exemplar erwischen -
Zuchtkürbisse sind frei von Cucurbitacinen. 
Auch die Kürbisse im Garten sind Zuchtformen, die keine Bitterstoffe
enthalten sollten. Allerdings kann es zu unbeabsichtigten Kreuzungen
kommen - und zwar wenn nicht-essbare Zierkürbisse in der Nähe
wachsen. Sie enthalten oft viele der Bitterstoffe. 
Insekten können Pollen von der Zierkürbis- hin zur
Speisekürbis-Pflanze tragen. Die Kürbisse, die daraus entstehen,
schmecken zwar noch ganz normal. Gewinnen Hobbygärtnerinnen und
-gärtner aus ihnen allerdings Samen für die nächste Saison, können
daraus bittere Früchte entstehen, so das BZfE. 
Was kann ich tun, um das Problem zu vermeiden? 
Wer von Vorneherein vermeiden möchte, dass sich bittere Exemplare
unter die eigene Ernte mischen, setzt auf Kürbisse, die sich nicht
mit Zierkürbissen kreuzen. 
Dazu zählen laut BZfE Hokkaido-, Butternut- und Muskat-Kürbisse.
Spaghetti- und Ufo-Kürbisse hingegen lassen sich leicht mit
Zierkürbissen kreuzen. 
Ebenfalls hilfreich: kein Saatgut aus eigener Ernte nutzen, sondern
lieber Saatgut und Setzlinge aus dem Fachhandel verwenden.
# Notizblock
## Redaktionelle Hinweise
- Zu diesem Text finden Sie Bilder mit folgendem Titel im dpa
Bildangebot:
- Ein aufgeschnittener Spaghetti-Kürbis liegt auf einem Brett
## Internet
- [Universitätsklinikum Bonn zu bitteren
Kürbisgewächsen](https://dpaq.de/qqSxY)
* * * *
Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt
## Ansprechpartner
- Bundeszentrum für Ernährung, Harald Seitz, +49 228 6845-5123,
Harald.Seitz@ble.de
## Kontakte
- Autor/in: Ricarda Dieckmann (Berlin), +49 (30) 2852-0,
Dieckmann.Ricarda@dpa.com
- Redaktion: Claudia Wittke-Gaida (Berlin), +4930285232977,
wittke-gaida.claudia@dpa.com, Fotoredaktion: +49 30 2852-32897,
foto.themendienst@dpa.com
dpa/tmn rid yyzz n1 cwg
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