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Positionspapier zur Wahl

DocMorris fordert Gleichstellung mit Vor-Ort-Apotheken

In einem Positionspapier setzt sich DocMorris für eine konsequente Digitalisierung des Gesundheitswesens nach der Bundestagswahl ein. Nur so gebe es die Chance, die Versorgung dauerhaft zu sichern und ständig steigende Kosten zu stoppen. Der Versender fordert zudem, Online-Apotheken und Vor-Ort-Apotheken für gleichwertige Leistungen regulatorisch gleich zu behandeln und zu vergüten.
Anne Orth
17.12.2024  15:00 Uhr

DocMorris hat am Dienstag ein zweiseitiges Positionspapier zur vorgezogenen Bundestagswahl veröffentlicht, die voraussichtlich am 23. Februar stattfindet. Darin kritisiert der Versender das Gesundheitswesen in Deutschland als wenig effizient. Steigende Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung, Fachkräftemangel und der Rückgang von Apotheken gefährdeten die flächendeckende Versorgung. Gleichzeitig wachse die Zahl chronisch kranker und pflegebedürftiger Menschen. Die Kapazitätsgrenzen bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten seien erreicht.

Die Lösung der Probleme sieht der Versender in der Telepharmazie. Um die Herausforderungen zu bewältigen, müsse diese zu einer starken zweiten Säule der Arzneimittelversorgung ausgebaut werden, heißt es im Positionspapier.

Mit Telepharmazie Versorgungslücken schließen

Der Versender argumentiert, dass digitale Leistungsangebote dazu beitragen könnten, gerade in strukturschwachen Regionen Versorgungslücken zu schließen und den Fachkräftemangel zu lindern. Zudem könnten Menschen davon profitieren, die nur eingeschränkt mobil seien. »Telepharmazie bringt die Betreuung zu den Patienten nach Hause und kann so die Versorgung gerade in strukturschwachen Regionen nachhaltig sichern«, betont auch CEO Walter Hess in einer Pressemitteilung. Durch optimierte Logistik und digitale Beratungsangebote könnten Ressourcen besser genutzt und die stetig steigenden Kosten eingedämmt werden, so Hess.

Um das zu erreichen, sind laut Positionspapier aber eine Reihe von Maßnahmen nötig. So setzt sich der Versender dafür ein, Telepharmazie »gleichberechtigt und diskriminierungsfrei in das Sozialrecht« zu integrieren. Hybride Versorgungsformen und der Einsatz künstlicher Intelligenz bei Routineaufgaben müssten gefördert werden.

Gleichstellung von Versendern und Vor-Ort-Apotheken

Vor allem pocht DocMorris auf die regulatorische Gleichbehandlung und Vergütung von Online-Apotheken und Vor-Ort-Apotheken. »Gleichwertige Leistungen müssen unabhängig davon, ob sie durch Online-Apotheken oder Apotheken vor Ort erbracht werden, auch regulatorisch gleich behandelt und vergütet werden«, heißt es im Positionspapier. Auch Pharmazeutische Dienstleistungen müssten telepharmazeutisch erbracht und abgerechnet werden können.

Weiterhin spricht sich DocMorris dafür aus, digitale Gesundheitsanwendungen an europäische Standards anzubinden, um eine nahtlose, grenzüberschreitende Versorgung zu ermöglichen. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung neuer Funktionen wie der elektronischen Patientenakte seien jedoch nutzerfreundliche digitale Identifizierungsverfahren für die Versicherten. Die GesundheitsID müsse daher schnellstmöglich in die Fläche gebracht werden, fordert der Versender.

Apo.com-Chef Scheel für Kooperation mit Vor-Ort-Apotheken

Zwar nicht für eine Gleichstellung, aber für eine »friedliche Koexistenz« und Kooperation von Vor-Ort-Apotheken und Versendern spricht sich Oliver Scheel aus, der als Chef der Apo.com-Group mehrere Onlineapotheken führt. Mit einer Aufteilung der Apothekerinnen und Apotheker in zwei Lager – die »guten«, die Vor-Ort-Apotheken betreiben, und die »bösen«, die Medikamente versenden – schwäche man am Ende den gesamten Berufsstand, warnt er in einem im »Handelsblatt« veröffentlichten Interview. Stattdessen sollte man lieber schauen, wie Online- und Vor-Ort-Apotheken gemeinsam die Zukunft der Arzneimittelversorgung gestalten könnten. 

So schwebt Scheel dem Interview zufolge vor, dass stationäre und Online-Apotheken miteinander kooperieren und gemeinsam die Arzneimittelversorgung auch in ländlichen Gebieten sichern könnten. Wenn eine Apotheke ein Medikament nicht vorrätig habe, könne stattdessen eine Online-Apotheke den Kunden beliefern, schlägt er vor. Bei Medikamenten, auf die die Kunden ein bis zwei Tage warten können, wäre das doch gar kein Problem, sagt Scheel im »Handelsblatt«-Interview.

 

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