Doc Morris will Zugriff auf EGK-Daten |
Thomé verdeutlichte diesbezüglich die Forderungen der EU-Versender: Damit die Versandkonzerne die gleichen Zugangschancen wie die Vor-Ort-Apotheken haben, müssten sie einen Zugang auf die EGK der Patienten erhalten. Thomé wörtlich: »Es wäre technisch vollkommen easy, dass Patienten zuhause auch die Möglichkeit bekommen, ihre EGK-Daten einzugeben, um das Rezept im Versandhandel einzulösen.« Thomé verwies auch auf angebliche Bedenken des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hinsichtlich der EGK-Lösung. Klar ist aber: Auf Nachfrage der PZ hatte das Bundesgesundheitsministerium geantwortet, dass das Projekt derzeit ruhe, weil die EU-Versender juristische Bedenken angemeldet hätten.
Schließlich stellte der Doc Morris-Manager klar, dass es ihm nicht um »protektionistische Gedanken« gehe oder darum, aus Datenschutz-Gründen eine für Versicherte gute Lösung zu verhindern. »Es geht uns nur um den freien Marktuzugang, sonst haben wir nichts gegen die Lösung.«
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.