Doc Morris reduziert seine Verluste |
Jennifer Evans |
17.08.2023 14:30 Uhr |
Doc Morris schreibt rote Zahlen. Die E-Rezept-Einführung in Deutschland soll aber ab 2024 das Geschäft endlich aus der Krise retten. / Foto: DocMorris
Die Online-Apotheke Doc Morris hat am heutigen Donnerstag ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgelegt. Insgesamt spricht das Unternehmen davon, die Basis für sein »nachhaltiges, profitables Wachstum« gestärkt zu haben. Beigetragen zur Produktivität und Profitabilität habe auch die »Konzentration der Logistik« im neuen Distributionszentrum in Heerlen sowie eine »fokussierte Markenstrategie«, heißt es.
Konkret verzeichnete das Unternehmen im zweiten Quartal 2023 zwar ein Umsatzplus von 2 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres. Das wertet der Konzern als »einen Wendepunkt bei der Geschäftsentwicklung«. Aber insgesamt musste Doc Morris im ersten Halbjahr 2023 einen Verlust von 21 Prozent im Außenumsatz auf 501,4 Millionen Schweizer Franken (524 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen.
Deutlich besser sah es beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen aus. Das Minus liegt nun bei 20,8 Millionen Franken, zuvor waren es minus 54,7 Millionen Franken. Dennoch bewegt sich das Unternehmensergebnis mit minus 58,2 Millionen Franken im ersten Halbjahr tief im roten Bereich. Noch düsterer sah es im entsprechenden Halbjahr des Vorjahres mit einem Minus von 83,6 Millionen Franken aus.
Das Unternehmen hatte alles auf die Einführung des E-Rezepts in Deutschland gesetzt. Umso mehr freut es sich, dass der Roll-out nun nach einiger Verzögerung an Fahrt aufnimmt. Patienten lösten im Juli 2023 mehr als 340.000 E-Rezepte ein. Das seien 38 Prozent mehr als im Vormonat, wie Doc Morris mit Verweis auf Gematik-Zahlen betonte. »Signifikante Verbesserungen« hat das Unternehmen nach eigenen Angaben im Webshop und der App erzielt. Unter anderem sei das E-Rezept-Medikationsmanagement nun durch eine Erinnerung und automatische Folgerezepte erweitert.
Für das Gesamtjahr 2023 erwartet das Unternehmen weiterhin einen Rückgang des Außenumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich in lokaler Währung sowie ein bereinigtes EBITDA von voraussichtlich minus 20 bis minus 40 Millionen Franken.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.