Doc Morris mit Umsatzeinbußen 2023 |
Zum Jahresende holte Doc Morris auf, wie der Versender mitteilte. Im vierten Quartal 2023 gab es demnach »ein deutliches Umsatzplus«. / Foto: DocMorris
Wie Doc Morris heute mitteilte, sank der Umsatz 2023 in Lokalwährungen um 7,4 Prozent auf 1,04 Milliarden Franken (1,11 Milliarden Euro). Dies liege »am oberen Ende« der Erwartungen, kommentierte der Versender. Im Hauptmarkt Deutschland gingen die Erträge demnach um 7,1 Prozent auf 976 Millionen Franken zurück, das restliche Europa-Geschäft büßte fast 13 Prozent auf knapp 60 Millionen Franken ein. Das Schweizer Geschäft wurde vor gut einem Jahr an die Migros-Tochter Medbase verkauft und ist demnach nicht mehr in diesen Zahlen enthalten.
Zum Jahresende holte Doc Morris allerdings auf, wie der Unternehmensmitteilung zu entnehmen ist. Im vierten Quartal 2023 gab es demnach »ein deutliches Umsatzplus« von 14,3 Prozent (in Lokalwährung) im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 281 Millionen Franken (299 Millionen Euro). Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 stiegen die Verkäufe demnach um 11,5 Prozent.
Was trieb die Verkäufe zum Jahresende in die Höhe? Vor allem das OTC-Geschäft. Hier wuchs der Umsatz um 18,4 Prozent (in Lokalwährung). Das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten habe sich erholt, schreibt der Versender.
Mit minus 2,2 Prozent in Lokalwährung sei der Rx-Umsatz »nur noch leicht rückläufig«. Ursache dafür seien »verstärkte Kundenbindungsmaßnahmen«. Zum Jahresende 2023 erhöhte sich demnach die Anzahl aktiver Kunden, also solcher, die die Doc Morris entweder direkt oder über Partner beliefert, im Vergleich zum Vorquartal um 300. 000 auf 9,1 Millionen.
Die vollständigen Zahlen für 2023 wird Doc Morris erst am 21. März veröffentlichen. Für das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) stellt die Versandapotheke weiterhin einen Wert zwischen minus 30 und minus 40 Millionen Franken (32 bis 42 Millionen Euro) in Aussicht. Im Jahr 2022 hatte das Minus noch 78 Millionen betragen. Mittelfristig werde weiterhin eine Ebitda-Zielmarge (bereinigt) von 8 Prozent anvisiert, hieß es.
Die Nutzung des E-Rezepts in Deutschland habe im vierten Quartal deutlich angezogen, schrieb Doc Morris weiter. Seit zu Jahresbeginn die digitale Verordnung in Arztpraxen Pflicht wurde, seien mehr als 60 Prozent aller Rezepte in den Arztpraxen elektronisch ausgestellt worden. Dass die Gematik an einer E-Rezept-Spezifikation für die mobile Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) via Smartphone ohne PIN per NFC-Technologie arbeitet, begrüßte der Versender und kündigte an, im ersten Quartal 2024 mit der eigenen App-Anwendung starten zu können. Diese stehe schon seit dem vergangenen Dezember bereit. Um beim aktuellen E-Rezept-Boom mithalten zu können, lanciert Doc Morris derzeit eine aufwändige Werbekampagne für die digitale Verordnung.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.