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Versandhandel
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dm-med sucht Apotheker und PTA

Präsenzapotheke in Bor geöffnet, OTC-Versand gestartet: dm launcht die neuen Aktivitäten der Unternehmenstochter dm-med. Die Versandapotheke braucht offenbar Teamverstärkung und sucht Approbierte und PTA. ABDA-Präsident Thomas Preis nimmt den Einstieg ernst, sieht die Bedingungen aber unverändert. Warm anziehen müssten sich andere.
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 16.12.2025  13:24 Uhr

Die neue dm-Versandapotheke im tschechischen Bor hat nicht nur rezeptfreie Arzneimittel, sondern auch Jobs im Angebot. Unter dem FAQ »Wie kann ich mich für die Versand Apotheke bewerben?« gibt es auf der Unternehmenswebsite die Möglichkeit, sich initiativ oder auf ausgeschriebene Stellen zu bewerben. Gesucht werden unter anderem Apotheker für den Versandhandel und PTA.

Interessierte sollten laut der Stellenausschreibung »daran arbeiten möchten, das Bewusstsein für Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei die Qualitäts- und Bestandskontrolle des Sortiments sowie die Zusammenarbeit mit Lieferanten«. Zu den Aufgaben gehören unter anderem Abgabe und Versand von Medikamenten, Qualitätskontrolle und Sicherung der Lagerbestände. Verlangt werden dem notwendigen Abschluss idealerweise Berufserfahrung, zudem sehr gute Tschechisch- sowie gute Englischkenntnisse. 

dm-med bietet Bewerbern bei einer 40-Stunden-Woche 25 Urlaubstage sowie 5 »Sick-Days« pro Jahr, also bezahlte Krankheitstage. Darüber hinaus gibt es einen Essenszuschuss, einen Dienstwagen für Apotheker und »einen attraktiven Wechselbonus in Höhe von 85.000 Kč«. Weil das Unternehmen Start-up-Charakter habe, böten sich für neue Teammitglieder viele Chancen, die Prozesse mitzugestalten, heißt es. PTA werden zudem Fahrtkostenzuschüsse angeboten.

Preis mahnt »Schutz von der Regierung« an

Dass dm nun mit dem neuen Angebot Nägel mit Köpfen gemacht hat, müsse man ernst nehmen – gleichzeitig hätten sich durch den Einstieg eines neuen Versandhändlers aus dem Ausland die Rahmenbedingungen für lokale Apotheken nicht geändert, kommentierte ABDA-Präsident Thomas Preis den Start. »Warm anziehen müssen sich wahrscheinlich die anderen Versandhändler. Für die öffentlichen Apotheken ändert sich aus unserer Sicht nichts.«

Der ABDA-Präsident verwies in dem Zusammenhang auf die Versorgungsleistung durch Apotheken. »Arzneimittelabgabe ist kein logistischer Vorgang, es ist ein Versorgungsauftrag. Und diesen Versorgungsauftrag können nur Apotheken wahrnehmen.« Die Apotheken erwarteten daher »einen ganz klaren Schutz vor übergriffigen Handlungen von Versandhändlern«, so Preis.

Mit Blick auf die anhaltenden Verstöße der Versender gegen die Preis- und Werbevorschriften hierzulande mahnte der ABDA-Präsident »einen Schutz von der Regierung« an. »Das ist ein unhaltbarer Zustand, auch für die Apotheken vor Ort, die unter schwierigen Rahmenbedingungen wie Lieferengpässen, Nacht- und Notdienst die Versorgung aufrechterhalten.«

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