dm-Chef: »Es wird sich etwas verändern müssen« |
Melanie Höhn |
22.01.2025 14:30 Uhr |
dm-Chef Christoph Werner hält es für wahrscheinlich, dass der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen verändern wird. / © imago images/sepp spiegl
In der zweiten Jahreshälfte 2025 will dm in den Online-Handel mit rezeptfreien Arzneimitteln einsteigen, wie schon im Dezember öffentlich wurde. Das Geschäft soll von Tschechien aus geleitet werden. Nachdem dm-Chef Christoph Werner erst kürzlich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) über große Aufgabenstellungen im Gesundheitswesen sprach, erklärte er nun in der »Bild«-Zeitung und im Magazin »Business Insider«, warum eine Veränderung dringend notwendig ist.
»Wir möchten unseren Beitrag leisten, damit die gesundheitliche Versorgung in Deutschland besser wird. Der Markt verändert sich und wir brauchen Innovationen«, sagte Christoph Werner der Zeitung. »Eine Online-Apotheke ist rechtlich auch für uns eine Möglichkeit«, betonte er.
Auch Beratung sei über eine Online-Apotheke einfach zu leisten, erklärte er weiter: »Das Internet ist ja bereits ein Medium, in dem ein Informationsfluss stattfindet. Dort gibt es Produkt-Detailseiten mit sehr vielen Informationen bis zu kleinen Videos oder der Möglichkeit einer professionellen Online-Beratung«.
Laut Werner sei die Dynamik ist nicht mehr aufzuhalten: »Es geht nicht darum, bestehende Strukturen zu schützen, sondern darum, dass das, was heute in der Apotheke verfügbar ist, auch weiterhin verlässlich verfügbar bleibt.«
Veränderungen gebe es in jeder Branche und in der Gesundheitsbranche habe sich bisher relativ wenig getan. Er könnte sich deshalb noch deutlich mehr vorstellen, so Werner zu »Bild-Zeitung«: »Allerdings ist das meiste momentan nicht möglich, weil es nicht erlaubt ist. Wegen kleiner Diagnosen müssen Sie heute noch zur Blutabnahme zum Arzt – teilweise kann es Wochen oder Monate dauern, bis Sie einen Termin bekommen«. Laut Werner ist es vorstellbar, dass auch Telemedizin künftig eine größere Rolle spielt – aber auch Probenentnahmen oder Grippeimpfungen in der Drogerie hält er für denkbar. Die Herausforderung läge jetzt beim Gesetzgeber, Innovationen möglich zu machen.