Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Bluthochdruck

Diuretika besser als ACE-Hemmer

ACE-Hemmer sind bei Bluthochdruck weniger wirksam als Duretika und verursachen mehr Nebenwirkungen. Das ist eines der Ergebnisse einer großen, internationalen Beobachtungsstudie, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von fünf verschiedenen Erstlininen-Wirkstoffklassen bei Bluthochruck untersucht wurden.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 25.10.2019  17:00 Uhr

Wird bei einem Patienten ein behandlungsbedürftiger zu hoher Blutdruck diagnostiziert, stellt sich die Frage, womit dieser medikamentös gesenkt werden soll. Die US-amerikanischen Leitlinien sehen als Erstlinientherapie eine Monotherapie mit einem ACE-Hemmer, Diuretikum (Thiazid/Thiazid-artig), Angiotensin-Antagonisten oder Calciumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ oder Nicht-Dihydropyridin-Typ vor. Unter diesen kann der Arzt frei wählen, da sie als gleichwertig eingestuft werden.

Das sind sie jedoch mitnichten, wie Forscher um den Biostatistiker Professor Dr. Marc Suchard von der University of California in Los Angeles jetzt anhand der elektronischen Krankenakten und Daten von 4,9 Millionen Patienten feststellten. Die erfassten Patienten hatten eine medikamentöse Behandlung gegen Bluthochdruck mit jeweils einem Wirkstoff der genannten Klassen begonnen.

Die größten Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit zeigten sich zwischen ACE-Hemmern und Diuretika. Demnach trat bei Patienten mit einer Diuretikum-Erstverordnung 15 Prozent seltener ein kardiovaskuläres Ereignis auf wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz als bei Patienten mit einer ACE-Hemmer-Erstverordnung. Zudem war das Sicherheitsprofil der Diuretika dem der ACE-Hemmer überlegen, schreiben die Forscher im Fachmagazin »The Lancet«. Am wenigstens wirksam von den fünf untersuchten Wirkstoffklassen waren Calciumantagonisten vom Nicht-Dihydropyridin-Typ.

In der Studie wurde der Mehrheit der Patienten als Erstverordnung ein ACE-Hemmer verschrieben: 48 Prozent gegenüber 17 Prozent mit einer Diuretikum-Erstverordnung. Die Forscher schätzen, dass mehr als 3100 größere kardiovaskuläre Ereignisse möglicherweise hätten vermieden werden können, wenn anstatt eines ACE-Hemmers ein Diuretikum als Erstverordnung verschrieben worden wäre.

»Randomisierte Studien sind dazu geeignet, die Wirksamkeit und Sicherheit eines Wirkstoffs in einer genau definierten Patientenpopulation zu zeigen«, sagte Koautor Dr. George Hripcsak vom Columbia University Irving Medical Center, New York, in einer Pressemitteilung. Sie seien jedoch ungeeignet, um Vergleiche zwischen mehreren Medikamentenklassen in einer heterogenen Gruppe von Patienten zu ziehen, wie es der Realität entspricht. Diese Lücke könnten große Beobachtungsstudien wie die vorliegende schließen.

Für Europa ist das Ergebnis sicher auch relevant, wenn auch weniger als für die USA. Denn die europäische Leitlinie sieht als Einstieg in die antihypertensive Pharmakotherapie keine Einzelwirkstoffe vor, sondern Kombinationen. Ein ACE-Hemmer oder Angiotensin-Antagonisten soll mit einem Calciumantagonisten oder Diuretikum kombiniert werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa