Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Prostatakrebs-Screening

Diskussion um Nutzen der PSA-Wert-Bestimmung

Eine Bestimmung des PSA-Werts zur Früherkennung von Prostatakrebs kann wenigen Männern nützen, deutlich mehr aber schaden. Zu diesem Schluss kam kürzlich das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die in der Deutschen Gesellschaft für Urologie organisierten Urologen sehen das jedoch ganz anders.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 14.01.2020  14:00 Uhr

Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist ein Biomarker, der unter anderem durch eine Krebserkrankung, aber auch durch andere Erkrankungen oder eine mechanische Belastung der Vorsteherdrüse erhöht sein kann. Ein erhöhter PSA-Wert ist daher kein Krebsnachweis, eine Bestimmung kann aber bei manchen Männern im Rahmen der Früherkennung trotzdem sinnvoll sein. Von der generellen Bestimmung des PSA-Werts zum Screening auf Prostatakrebs riet das IQWiG in einem kürzlich veröffentlichten Vorbericht zu einem Gutachten im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ab. Die Begründung: Ein PSA-Screening erspare einigen Patienten die Belastungen einer metastasierten Krebserkrankung, Schäden durch Überdiagnosen und Übertherapie überwögen jedoch.

Daran übt nun die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) scharfe Kritik. Die vom IQWiG präsentierten Ergebnisse und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen seien nicht kongruent und würden von der Datenlage nicht unterstützt, heißt es in einer Mitteilung. Lege man den in Deutschland üblichen Cut-off-Wert für das PSA von 4 ng/ml zugrunde, sei nur bei einem geringen Anteil der Patienten, nämlich 0,7 bis 1,6 Prozent, mit einer Überdiagnose zu rechnen. Potenziell negative Folgen wie Ängste oder zusätzliche Untersuchungen würden vom IQWiG zwar genannt, aber nicht mithilfe von Daten quantifiziert beziehungsweise objektiviert. Wichtige aktuelle Studien, die der Argumentation des IQWiG zuwiderliefen, seien nicht oder nur teilweise berücksichtigt worden.

Die DGU bemängelt auch die Verwendung des Begriffs »falsch positiv« in dem IQWiG-Bericht, da er insbesondere für Patienten irreführend sei. Ein PSA-Wert größer 4 ng/ml sei kein Beweis für ein Prostatakarzinom. Auch sei zu bedauern, dass in der Presse infolge des Berichts die individualisierte Früherkennung mit dem populationsbasierten PSA-Screening vermengt worden sei. Hierduch bestehe die Gefahr, dass Männer Früherkennungsuntersuchungen vermeiden – mit allen negativen Konsequenzen. Ihre Kritik will die DGU dem IQWiG nun im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens offiziell vorlegen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa