Digitalisierung soll Arzneimittel-Therapie sicherer machen |
Technik und interprofessionelles Miteinander sollen helfen, Medikationsfehler noch öfter zu vermeiden. / Foto: Getty Images/Justin Paget
2007 veröffentlichte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erstmals einen Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland (Aktionsplan AMTS), der seitdem mit immer wieder neuen Schwerpunkten fortgeschrieben wird. Das Programm fördert zum Beispiel unverzichtbare pharmazeutisch-medizinische Informationsquellen wie Embryotox, das Kinderformularium und die Priscus-Liste.
»Die AMTS rückt gerade mit Blick auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter in den Mittelpunkt unserer Gesundheitsversorgung«, erklärte dazu die Vorsitzende der AMTS-Koordinierungsgruppe, Professor Dr. Petra Thürmann, anlässlich der 50. Sitzung der Gruppe vergangene Woche in Berlin. »Die Einführung der elektronischen Patientenakte, des E-Rezeptes und des elektronischen Medikationsplanes wird entscheidend sein, um den Medikationsprozess gemeinsam mit allen Beteiligten zu optimieren und Medikationsfehler zu verhindern. Durch interprofessionelles Miteinander und Unterstützung moderner Technologien können wir nicht nur potenzielle Risiken minimieren, sondern strukturiert auch individuelle AMTS-geprüfte Therapieziele verfolgen.« Die Thematik werde für die nun anstehende Fortschreibung des AMTS-Aktionsplans eine wichtige Rolle spielen. Zudem soll es das Schwerpunkthema beim 6. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie 2024 am 24. und 25. Oktober in Berlin werden.
Die AMTS-Koordinierungsgruppe habe sich als Ausdruck gelebter interprofessioneller Zusammenarbeit sehr bewährt, kommentierte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die Jubiläumssitzung. »In der Arzneimitteltherapie sind Nebenwirkungen nicht immer zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, Patientinnen und Patienten vor unnötigen Risiken zu schützen und die Sicherheit der Arzneimitteltherapie in Deutschland weiter zu verbessern.« In der AMTS-Koordinierungsgruppe sind auch mehrere Apothekerinnen und Apotheker vertreten durch die ABDA, den ADKA und das Aktionsbündnis Patientensicherheit.