Pharmazeutische Zeitung online
Persönlichkeitsstörungen

Digitale Unterstützung bei Borderline

Mit »Priovi« hat es die erste Webanwendung für Borderline-Patienten in das Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) geschafft. Das interaktive Onlineprogramm basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und ergänzt eine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.
Laura Rudolph
08.03.2023  16:00 Uhr

Etwa 1 bis 2 Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Borderline-Störung. Damit gehört sie zu den häufigsten Persönlichkeitsstörungen und geht üblicherweise mit heftigen Stimmungsschwankungen sowie impulsiven Gefühlsausbrüchen einher.

»Priovi – digitale Unterstützung der Borderline-Behandlung« der Hamburger Firma Gaia AG richtet sich an Patienten zwischen 18 und 65 Jahren mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung mit mindestens mittelschweren Symptomen. Als erste Anwendung in dieser Indikation wurde Priovi vorläufig ins DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte aufgenommen. Priovi ist keine alleinstehende Therapie, sondern ergänzt eine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.  

Die Webanwendung basiert auf den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie und stellt im Wesentlichen eine Dialogfunktion dar: Priovi bietet dem Nutzer Informationen an und dieser kann aus vorgegebenen Antwortmöglichkeiten diejenige auswählen, die gerade am besten zur individuellen Situation passt. Daraus ergibt sich eine Gesprächsdynamik. Priovi erklärt, wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung entsteht und welche Rolle Gefühle und Verhalten dabei einnehmen. Weiterhin leitet das Programm therapeutische Übungen zum Umgang mit der Persönlichkeitsstörung im Alltag an. 

Der Hersteller empfiehlt, das Onlineprogramm mindestens zweimal wöchentlich für eine halbe Stunde oder länger über mindestens 90 Tage zu nutzen. Dies entspricht der Dauer einer Verordnung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten. 

Medizinische Kontraindikationen gibt es laut Hersteller keine. Patienten sollten jedoch einen Arzt oder Psychotherapeuten kontaktieren, wenn sich ihr Befinden unter der Anwendung von Priovi über mehrere Tage bis Wochen nicht bessere oder gar verschlechtere. 

Erste Studien legen bereits einen positiven Behandlungseffekt nahe: Eine einarmige Datenauswertung, die 153 Patientinnen und Patienten umfasst, zeigte eine deutlich reduzierte Symptomatik und gesteigerte Lebensqualität nach einer 90-tägigen Nutzung von Priovi. Um die Wirksamkeit zu belegen, läuft derzeit eine randomisierte, kontrollierte Studie mit knapp 600 Borderline-Patienten.  Mit Priovi hat die Gaia AG bereits ihre siebte DiGA entwickelt. Seit diesem Jahr ist das Unternehmen – als erster Entwickler digitaler Therapien – zudem 48. ordentliches Mitglied im Verband forschender Pharma-Unternehmen (VFA) in Deutschland.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa