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Gen-Experimente an Babys

Die Welt ist entsetzt, der Forscher stolz

Angesichts scharfer weltweiter Kritik hat der chinesische Forscher He Jiankui seine Arbeit verteidigt, die zur Geburt der weltweit ersten genetisch veränderten Babys geführt haben soll.
dpa
28.11.2018  11:38 Uhr

Die Wissenschaft müsse mehr tun, um Menschen mit Krankheiten zu helfen, sagt He heute auf einem Genomforscher-Kongress in Hongkong, bei dem er sich den Fragen aufgebrachter internationaler Experten stellte.

Es war der erste Auftritt von He, seit er am 26. November mit einem auf Youtube veröffentlichten Video bei Wissenschaftlern und Ethikern weltweit Empörung ausgelöst hatte. Darin hatte er die Geburt der ersten genmanipulierten Babys Lulu und Nana verkündet. Die an Embryonen vorgenommenen Eingriffe mit der noch jungen Genschere Crispr/Cas9 sollten die Kinder, deren richtige Identität der Wissenschaftler geheim halten will, demnach resistent gegen HIV machen. Eine unabhängige Bestätigung für die Behauptung gibt es bislang nicht.

In Hongkong wiederholte He, dass er insgesamt mehrere kinderlose Paare aus gesunder Mutter und HIV-infiziertem Vater dazu brachte, bei den Versuchen mitzumachen. Am Ende habe eines der Paare Zwillinge bekommen. »Auf diesen speziellen Fall bin ich wirklich stolz«, sagte He. Unterdessen teilte er zudem auf einem Genomforscher-Kongress in Hongkong mit, dass eine weitere Frau mit einem von ihm manipulierten Embryo im Frühstadium schwanger sei. Die Wissenschaft müsse mehr tun, um Menschen mit Krankheiten zu helfen, sagt He.  Forscherkollegen kritisierten den Wissenschaftler heftig.

Ethiker sprechen von »Menschenexperimenten«

Nach dem Deutschen Ethikrat kritisieren nun auch deutsche Kirchenvertreter die mutmaßliche Geburt zweier genmanipulierter Babys in China scharf. Die Deutsche Bischofskonferenz forderte internationale Verpflichtungen, um ähnliche Fälle und eine Selektion von Leben zu verhindern. »Wenn sich dieser Vorgang bewahrheitet, dann verletzt er sämtliche wissenschaftliche Regeln«, sagte der katholische Weihbischof Anton Losinger der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (Mittwoch). Wie Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, spricht auch Losinger als Ethikexperte der Bischofskonferenz von »Menschenexperimenten«.

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, lehnt das Experiment ab. Er sagte der Zeitung, wenn die Angaben zuträfen, »ist hier eine Grenze überschritten worden, die ethisch hochproblematisch ist«. Er warnte: »Genetische Eingriffe in die menschliche Keimbahn wirken sich auf alle Nachkommen aus. Damit öffnet sich die Tür für das gezielte Formen des Designs eines zukünftigen Menschen.« Das stehe im Widerspruch zum christlichen Verständnis, dass der Mensch nach dem Bildnis Gottes geschaffen sei.

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