»Die Verbände haben Noventi gerettet« |
Alexander Müller |
16.05.2025 12:00 Uhr |
Noventi versteht sich als apothekereigenes Unternehmen. Ist das nicht manchmal auch ein bisschen anstrengend, wenn sich jeder Kunde als Eigentümer fühlt? »Anstrengend nicht, herausfordernd. Ich glaube aber, dass wir in dieser Gemeinschaft einen richtigen Mehrwert stiften. Wir haben einen sensationellen Austausch miteinander. Wir haben ein hohes Vertrauen zueinander. Das heißt, unsere Eigentümer, mit denen wir sehr eng arbeiten, geben uns eine Richtung vor, geben uns auch eine Tradition, die wir weiter wahren wollen«, so Böhm.
Dass die Noventi Jubiläum feiern kann, liegt auch an den Krediten, die die Landesapothekerverbände aus Bayern und Baden-Württemberg dem Unternehmen in der Krise gewährt haben. Der Geburtstag ist für Böhm daher eine passende Gelegenheit, Danke zu sagen. »Man muss einfach sagen, die Verbände haben die Noventi gerettet.«
Die Noventi-Spitze sei damals erleichtert gewesen, die Eigentümer von dem Sanierungskonzept überzeugt zu haben. »Ich kann heute sagen, wenn wir in den vergangenen zweieinhalb Jahren geliefert haben. Wir werden dieses Jahr den positiven Turnaround auch in der Bilanz sehen und ein positives Ergebnis haben.« Die Bilanz für 2024 wird Ende Juni vorgestellt.
Zu diesem Zeitpunkt wird mit Jump auch die dritte Softwarelinie eingestellt. Von Pharmasoft und Infopharm hatte sich Noventi im Rahmen der Sanierung schon zuvor verabschiedet. Mit den verbliebenen Systemen Prokas und Awinta hat sich Noventi in diesem Bereich deutlich verschlankt.
Im Kerngeschäft der Rezeptabrechnung stand mit der Umstellung auf das E-Rezept ebenfalls eine große Veränderung im Portfolio an. 170 Millionen E-Rezepte hat der Dienstleister im vergangenen Jahr abgerechnet. Allerdings werden auch heute viele Hochpreiser noch auf Papier verordnet.
Zwar hofft die Noventi mit der Apothekerschaft, dass die neue Regierung mit den angekündigten Maßnahmen das Apothekensterben stoppen kann. Doch vorerst dürfte der Trend mit Blick auf die aktuellen Wirtschaftszahlen noch anhalten. Für die Noventi bedeutet das zum Beispiel größere Finanzierungsvolumina bei einzelnen Kunden. »Das ist für uns einfacher, weil wir heute schon die großen Apotheken im Portfolio haben. Da sind wir gut aufgestellt, weil wir in der Vergangenheit immer auf diese Größe auch darauf geachtet haben, damit wir langfristig und zukunftsfähig aufgestellt sind«, so Böhm.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.
PZ Nachgefragt
7up – Ein Schluck Lithium
|
PZ Nachgefragt
Kein Geld, was nun?
|
PZ Nachgefragt
Auf dem Weg nach Hawaii
|
PZ Nachgefragt
Weniger Fehler, mehr Wirkung
|
PZ Nachgefragt
Es tut sich was bei Alzheimer
|
ZUR ÜBERSICHT
"Alle Podcast-Folgen" |