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Strukturelle Schieflage

Die ungerechte Realität für Frauen im Gesundheitswesen

Der Gender Pay Gap in der Gesundheitswirtschaft liegt bei alarmierenden 30 Prozent, so hoch wie in keiner anderen Branche. Die Professorin Jutta Allmendinger fordert klare politische Maßnahmen und strukturelle Veränderungen für mehr Gerechtigkeit, Sichtbarkeit und Führungschancen.
AutorKontaktMelanie Höhn
Datum 23.09.2025  16:00 Uhr

»Frauen systematisch unterstützen«

»Das heißt im Umkehrschluss, dass wir mehr Männer in der Gesundheitswirtschaft und Gesundheitswissenschaft brauchen«, forderte die Professorin. »Und wir wissen, dass wenn mehr Männer in ehemals weiblich dominierte Felder gehen, sich alles ändert. Die Reputation wird besser, die Bezahlung wird besser, die Arbeitsbedingungen werden besser.«

Als Frau könne man nichts richtig machen, bemerkte Allemendinger: »Wenn sie an sich denken und kontinuierlich erwerbstätig sind, sind sie die Übermotivierten. Wenn sie unterbrechen, sind sie die Guten, aber das geht auf ihr Gehalt und ihr Ruhegehalt.« Sie fordert, dass Frauen systematisch dabei unterstützt werden müssten, in Führungspositionen zu gehen. Zudem seien Änderungen bei Minijobs und dem Ehegattensplitting nötig; es brauche gute Kitas und Schulen und vor allem bessere Arbeitsbedingungen. Allemendinger betonte: »Wir müssen Frauen, die es schaffen, viel stärker sichtbar machen.«

»Frauenthemen auf oberste Agenda«

Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion machte Katja Kohfeld, Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), deutlich »Wenn wir es nicht schaffen, Frauen vermehrt in Positionen zu bringen, dann werden auch diese Themen weiterhin nicht die erste Rolle spielen. Sie müssen mit auf die oberste Agenda und nicht einfach so als Nebenthema an der Seite mit berücksichtigt werden«.

Es sei eine Herausforderung, die notwendig sei und angegangen werden müsse. An jeder Stelle gebe es zwar Stolpersteine, doch diese seien dazu da, um wieder aufzustehen und sich zu sagen, dass das auch anderen passiere. »Wir Frauen neigen dazu, Dinge, die sich uns in den Weg stellen, persönlicher zu nehmen und länger darüber nachzudenken«, so Kohfeld. Doch man müsse sich sagen: »Jetzt erst Recht.«

Auch Fehlerkultur gehöre dazu und ein Blick in die Zukunft. Sie hob hervor, dass es darum gehe, konkrete Themen nach vorne zu bringen. Man müsse sich zudem fragen: Wo gibt es konkrete Probleme, wen muss man dafür ansprechen und wer müsse immer wieder dafür sensibilisiert werden? Es gehe darum, Themen klar abzugrenzen und Lösungswege aufzuzeigen. Oftmals verhindere das eigene Zutrauen, Personal- und Fachverantwortung zu übernehmen. Doch es sei wichtig, weiterzugehen und einen »Schritt ins Ungewisse« zu wagen. »Man selbst ist häufig der größte Kritiker von sich selbst«, erklärte sie. 

Simone Schwering, Vorständin der Barmer, ist es ein großes Anliegen, Frauen mit ihrer Kompetenz sichtbar zu machen und Frauenthemen voranzubringen. »Dafür ich eine Bühne geschaffen und den Barmer-Frauenkongress ins Leben gerufen«, sagte sie auf der Podiumsdiskussion. »Frauen haben eine wahnsinnige Kompetenz. Die muss gesehen werden«, ist sie überzeugt. Leider habe sie in ihrem bisherigen Berufsweg erlebt, dass die Themen Frauenförderung oder Frauengesundheit eher belächelt wurden, sie habe viele Anfeindungen erlebt. Dieser Weg erfordere viel Resilienz und Durchhaltevermögen. Essenziell sei für sie, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu bilden. 

Die Autorin Natascha Sagorski hat es geschafft, dass aus ihrer Petition »Gestaffelter Mutterschutz nach Fehlgeburten« ein Gesetz wurde. Sie betonte bei der Podiumsdiskussion die Notwendigkeit, dass Politik und Gremien paritätisch besetzt werden. Vor allem die Frauenallianzen im Bundestag seien es gewesen, die das Thema in ihren Fraktionen durchgebracht hatten, erinnerte sie sich. »Das hat mir gezeigt, wie wichtig Parität in Parlamenten ist, um Frauengesundheitsthemen durchzubringen. Ohne diese Frauenallianzen würden Frauen nach Fehlgeburten bis zur 24. Schwangerschaftswoche heute noch am nächsten Tag keinen Mutterschutz bekommen.« Sie resümiert: »Wir müssen es wieder schaffen, füreinander in Allianz zu gehen. Wir müssen zusammenhalten, solidarischer sein und uns besser organisieren.«

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