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Organtransplantation

Die Schwierigkeiten mit Schweinen

Tausende Menschen warten allein in Deutschland auf ein Spenderorgan. Schon lange wird daran geforscht, ob Organe vom Schwein nicht Ersatz liefern könnten. Klinische Studien dazu starten in den USA.
dpa
17.02.2025  14:06 Uhr

Herausforderung Schweineviren

Eine Herausforderung: Es muss sichergestellt sein, dass die tierischen Organe frei von Mikroorganismen sind, welche Menschen schaden könnten. Wie groß die Gefahr einer Infektion über die Transplantation ist, sei nicht einfach einzuschätzen, sagt Joachim Denner von der Freien Universität Berlin. Denn Viren würden am Schutzsystem der Haut vorbei in das System eingetragen. Auch gebe es Viren, die in gesunden Menschen nichts anrichteten, bei kranken Menschen aber schon.

Einmal sei ein Schweine-Herpesvirus nachweislich übertragen worden und habe zum Tod des Patienten beigetragen, erinnert sich Denner. Er und zahlreiche andere Fachleute arbeiteten daran, das Risiko einer Übertragung zu vermindern. So sei (als reine Vorsichtsmaßnahme) zum Beispiel ein Impfstoff gegen Retroviren des Schweins entwickelt worden. Diese sind im Genom des Schweins integriert und können nicht durch Zucht unter keimfreien Bedingungen eliminiert werden.

Derzeit liegt ein Fokus auf Nieren und Herzen. Geforscht wird auch an der Transplantation von Lebern und Lungen, von Gelenkzellen sowie Inselzellen für an Diabetes Erkrankte, außerdem an Herzklappen sowie der Transplantation von Haut- und Knochenteilchen zum Beispiel nach Verbrennungen. »Fast alle Organe und Gewebe des Schweins können zur Heilung von Patienten verwendet werden«, erläutert Fischer.

Für wen kommt die Transplantation infrage?

Welche Menschen aber kommen für so einen riskanten Eingriff infrage – und welche wollen das? United Therapeutics möchte unter anderem Patienten in die Studie einschließen, die aus medizinischen Gründen nicht für eine menschliche Transplantation infrage kommen, sowie solche, die wahrscheinlich eher sterben, als innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Niere zu erhalten.

Auch der Transplantationschirurg Felgendreff meint, man sollte nicht jemandem ein Xeno-Organ geben, der eine gute Chance auf ein humanes Organ habe. Vorstellbar sei auch, dass jemand beispielsweise bei akutem Leberversagen rasch eine Leber benötige. Möglicherweise diene dann das Schweineorgan erst einmal als »Überbrückungstherapie« für einen gewissen Zeitraum.

Wenn die nun anstehenden Studien gut verliefen, könnten Xenotransplantationen Patienten auf den Wartelisten helfen, meint Felgendreff. Und zwar »wirklich zeitnah – auch wenn wir da sicher immer noch von Jahren sprechen müssen«.

Der 66 Jahre alte Tim Andrews erhielt Ende Januar eine von eGenesis entwickelte Schweineniere. Zuvor war er zwei Jahre lang auf Dialyse angewiesen, wie weltweit Millionen andere Menschen mit kranken Nieren. Durch die Blutwäsche fühlte er sich nach Unternehmensangaben ständig müde und konnte seinen üblichen Aktivitäten nicht mehr nachgehen. Er erzählt: »Sobald ich nach der Operation aufwachte, verschwand die Dialysewolke. Ich fühlte mich wieder voller Energie und revitalisiert.« Für Menschen wie ihn seien Schweinenieren ein »Hoffnungsschimmer«.

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