»Die Politik an ihre Verantwortung erinnern« |
Alexander Müller |
08.11.2023 10:45 Uhr |
Eine gute Gelegenheit für den Schulterschluss mit anderen Heilberufen sieht AVMV-Chef Axel Pudimat (hier ein Archivbild) in der Demo von Apotheker- sowie Ärzteschaft, die heute in Schwerin stattfindet. / Foto: PZ/Berg
Eigentlich waren die Apothekenteams aus Mecklenburg-Vorpommern heute bei der zentralen Kundgebung für die Region Nord in Hannover eingeplant. Die Verbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind hier im Protest vereint. Aber die gemeinsame Veranstaltung mit den anderen Heilberufen in Schwerin war laut Pudimat schon länger geplant. Und selbst wenn sich diese Option erst nach der Planung der Regionalkundgebungen ergeben hätte, wäre Pudimat persönlich für die Strategie der Doppeldemo gewesen, wie der AVMV-Chef der PZ heute sagte: Weil es eine gute Gelegenheit für den Schulterschluss mit den Praxen sei und weil nach seiner Einschätzung mit Sicherheit nicht so viele Teams aus dem hohen Norden den weiten Weg nach Hannover unternommen hätten wie nach Schwerin.
Ursprünglich hatte der Apothekerverband vier Busse geplant, die aus Greifswald, Stralsund, Rostock und Neustrelitz nach Schwerin fahren sollten. Doch die waren so schnell ausgebucht, dass jetzt zehn Busse in die Landeshauptstadt unterwegs sind. Der Apothekerverband hat den Shuttle-Service für alle Heilberufsgruppen organisiert.
Weil die Kassenärztliche Vereinigung des Landes (KVMV) als Körperschaft des öffentlichen Rechts nicht aktiv zum Protest aufrufen darf, übernimmt dies die Fachärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern. Deren Vorsitzende, Sylvia Schnitzer, wird die Protestkundgebung eröffnen. Grußworte an die Demonstrierenden gibt es anschließend von der KVMV-Vorsitzenden Angelika von Schütz, Jens Palluch, stellvertretender Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern (KZVMV), sowie AVMV-Chef Pudimat. Ob es auch Grußworte von der Politik geben wird, stand bis zuletzt noch nicht fest.
Pudimat sieht schon vor der Demo einen Gewinn: Man sei in der Planung mit den anderen Heilberufsgruppen deutlich zusammengerückt. »Jetzt wollen wir die Politik gemeinsam an ihre Verantwortung erinnern«, so der Verbandsvorsitzende zur PZ. Auch die »versorgungsfeindliche Einstellung der Krankenkassen« sei ein Thema, das die Heilberufe vereint. Nach der gemeinsamen Pressekonferenz von ABDA, KBV und KZBV soll die berufsübergreifende Zusammenarbeit auch in den Ländern fortgesetzt werden.
Misstöne aus Niedersachsen, weil Mecklenburg-Vorpommern aus dem gemeinsamen Protest ausschert, hat Pudimat nicht vernommen. Er hofft auf ein starkes Signal aus Schwerin. Dazu will auch die Apothekerkammer des Landes beitragen. Die unterbricht ihre Kammerversammlung am Nachmittag, damit die Delegierten zur Demo gehen können. Die PZ berichtet live aus Schwerin.