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Orale Kontrazeptiva

Die »Pille« könnte die Gehirnstruktur beeinflussen

Wie verändern sich die Struktur und Funktion des weiblichen Gehirns im Laufe eines natürlichen Menstruationszyklus und unter der Einnahme der Antibabypille? Um diese Fragen zu beantworten, ließ sich eine Neurowissenschaftlerin insgesamt 75 Mal in einem MRT untersuchen – sowohl ohne als auch später unter der Wirkung oraler Kontrazeptiva.
Laura Rudolph
29.10.2024  11:00 Uhr

Der Einfluss der Antibabypille auf das Gehirn ist wenig erforscht, obwohl sie Millionen Frauen weltweit anwenden. Um zu untersuchen, wie sie sich auf neuronale Muster und das Volumen bestimmter Gehirnregionen auswirkt, unterzog sich Dr. Carina Heller in den vergangenen beiden Jahren einem Selbstexperiment. Bevor, während und nachdem sie drei Monate die Pille genommen hatte, stieg die Psychologin  an ihrem damaligen Arbeitsort, der Universität Jena, jeweils fünf Wochen lang von Montag bis Freitag für 90 Minuten ins MRT. Zusätzlich ließ sie die Hormonkonzentrationen im Blut bestimmen und füllte täglich Stimmungs-Fragebögen aus.

Wie aus einem Bericht der Nachrichtenseite des Fachjournals »Nature« hervorgeht, stellte Heller die vorläufigen Ergebnisse ihrer Selbststudie vor Kurzem auf dem Jahrestreffen der Society for Neuroscience vor. Demnach schrumpfte das Volumen bestimmter Hirnareale geringfügig unter der Anwendung der Pille. Wichtig: Dies bedeute nicht automatisch, dass dies mit einer verschlechterten oder verbesserten Gehirnfunktion einhergehe, beruhigt die Wissenschaftlerin. Vielmehr handele es sich um eine komplexe und fein abgestimmte Reaktion des Gehirns auf hormonelle Schwankungen.

Gehirnmuster schwanken innerhalb des Zyklus

Heller stellte fest, dass das Gehirnvolumen und die neuronale Konnektivität im Verlauf eines natürlichen Menstruationszyklus schwankten und rhythmische Muster zeigten. Unter der Einnahme der »Pille« nahmen sowohl das Volumen als auch die Konnektivität zwischen bestimmten Gehirnregionen im Vergleich dazu leicht ab. Nach dem Absetzen normalisierten sich diese Parameter größtenteils wieder.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hormone nicht nur den Zyklus regulieren, sondern auch die neuronale Struktur und die Funktion des Gehirns beeinflussen können. Natürlich lassen sich aus der Untersuchung einer einzigen Person keine generalisierbaren Rückschlüsse ziehen. Weitergehende Studien könnten jedoch an diesen Erkenntnissen anknüpfen.

Wie sie in einem Interview mit CBC Radio verriet, plant Heller, ihre Hirnscans anderen Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen, um die Forschung weiter voranzutreiben. Außerdem wolle sie ihre Daten mit denen einer Endometriose-Patientin vergleichen, um herauszufinden, ob Hormonschwankungen im Gehirn die Ursache für die Erkrankung sein könnten.

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