Die Linke will Befugnisse der Heilberufe ausbauen |
Melanie Höhn |
18.12.2024 13:00 Uhr |
Die Linke zieht mit dem Duo Heidi Reichinnek und Jan van Aken in die Bundestagswahl. / © picture alliance/dpa
In ihrem Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2025 fordert die Linke, dass »Gesundheitsberufe wie Apotheker*innen, Pflegekräfte, Therapeut*innen (Heilmittel), Hebammen, medizinische Fachangestellte und Notfallsanitäter*innen« stärker eigenverantwortlich behandeln und versorgen können. »Wir wollen die Befugnisse der Heilberufe ausweiten und eine flächendeckende Versorgung gewährleisten«, heißt es im Wahlprogramm. Diese Berufe »bringen ihre speziellen Kompetenzen mit und sind für eine gute Versorgung unentbehrlich«. Konkretere Konzepte für die Apotheken fehlen jedoch im Wahlprogramm.
In kommunalen Versorgungszentren sieht die Linke das »Rückgrat der wohnortnahen Gesundheitsversorgung«: Sie sollen zentrale Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten sein und die ambulante Versorgung mit akutstationären, notfallmedizinischen, psychotherapeutischen, (gemeinde-)pflegerischen und weiteren therapeutischen Behandlungen verbinden.
Zudem fordert die Partei »bezahlbare Medikamente für alle« und übt Kritik an der Pharmaindustrie: »Für neue Arzneimittel verlangen die Pharmakonzerne Fantasiepreise und machen Milliardenprofite«, heißt es im Wahlprogramm. »Die gesetzlichen Krankenkassen geben in Deutschland über 50 Milliarden Euro für Arzneimittel aus – mit schnell steigender Tendenz – und obwohl Patient*innen für Arzneimittel zuzahlen müssen.« Keiner der Versuche, die Preise für neue Arzneimittel zu regulieren, könne die Kostenexplosion wirksam begrenzen. »Wir wollen den Einfluss der Pharmakonzerne zurückdrängen. Es braucht öffentliche Kontrolle über die Arzneimittelforschung. Preise müssen in der EU einheitlich festgelegt werden. Wir wollen gezielt Gelder bereitstellen, um die Forschung zu öffentlicher Gesundheit (Public Health) und die nichtkommerzielle klinische Forschung zu stärken«, heißt es im Wahlprogramm.
Die Partei wolle das »Menschenrecht auf Gesundheit« stärken: »Medikamente und Impfstoffe, die über mit Steuergeldern finanzierte Forschung entwickelt werden, müssen lizenzfrei zur Nachproduktion zur Verfügung gestellt werden«. Auch das Lieferkettengesetz wolle die Linke erhalten und die zentralen Regelungen in Bezug auf Einhaltung von Menschenrechten, Arbeits- und Gesundheitsschutz und Bekämpfung von Kinderarbeit stärken.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.