Die Chemie hinter dem weißen und schwarzen Rauch |
Theo Dingermann |
08.05.2025 18:00 Uhr |
Für die Erzeugung schwarzen Rauchs enthalten diese Oxidationsmittel wie Kaliumnitrat (KNO3), eine Kohlenstoffquelle (zum Beispiel Holzkohle) und Zusatzstoffe, darunter Schwefel (S), Bitumen oder Anthracen für die Rußbildung. Dominant sind hier unverbrannte Kohlenstoffpartikel (Größe: 0,01 bis1 µm) und Schwefelverbindungen, die Licht im sichtbaren Spektrum absorbieren.
Beispielreaktion: 2 KNO3 + C + S → CO2↑ + N2↑ + K2SO4 + Ruß (C)
Für die Erzeugung weißen Rauchs enthalten die Kartuschen ein Oxidationsmittel wie Kaliumchlorat (KClO3) und Lactose (C12H22O11) oder Rohrzucker sowie Kolophonium und eine Chlorid-Quelle wie Polyvinylchlorid (PVC) oder Kochsalz (NaCl). Feine Salzpartikel (NaCl) und Wasserdampf streuen Licht gleichmäßig über alle Wellenlängen (Rayleigh-Streuung bei kleineren Partikeln), was als weiß wahrgenommen wird.
Beispielreaktion: 8 KClO3 + C12H22O11+ (PVC) → 12 CO2↑ + 11 H2O↑ + 8 KCl + (NaCl aus PVC)
Die Rauchfarben beim Konklave basieren auf gezielten chemischen Reaktionen: schwarzer Rauch durch Ruß und Schwefelverbindungen, weißer Rauch durch Salzpartikel und Wasserdampf. Die moderne Technik mit pyrotechnischen Kartuschen gewährleistet Zuverlässigkeit und Präzision – ein Beispiel für angewandte Verbrennungschemie im kulturellen Kontext.