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E-Rezept-Einführung

»Die Ärzte verstehen die Dimension des Themas nicht«

Die weitere Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland ist keine Frage der Technik, sondern des Wollens. Das betonte Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken gestern bei der Handelsblatt-Jahrestagung »Health – The Digital Future 2022« in Berlin. Dabei sparte Leyck Dieken nicht mit Kritik an Teilen der Ärzteschaft.
Anne Orth
09.11.2022  11:30 Uhr

Kritik an »berufspolitischen Spielereien«

Ralf König, Apotheker und Vorsitzender des Vereins »eRezept Enthusiasten« machte ebenfalls keinen Hehl aus seinem Frust über den Rückschlag bei der Einführung elektronischer Verordnungen. »Das E-Rezept droht, zwischen Datenschutz und berufspolitischen Spielereien zerrieben zu werden«, formulierte es König in der Diskussionsrunde während der Handelsblatt-Jahrestagung. Das E-Rezept mache nicht in den Apotheken halt, sondern trage dazu bei, Daten besser verfügbar zu machen. »Der erste Schritt muss der Papierausdruck sein«, betonte König. Das sei derzeit der einzige Weg, den beispielsweise Hausärzte nutzen könnten. Auch in Israel, das bei der Digitalisierung als sehr fortschrittlich gilt, habe er in einer Apotheke erlebt, dass E-Rezepte in Form von Papierausdrucken abgerufen wurden, schilderte König.

»Wir brauchen Toleranz für Übergangslösungen«

Peter Schreiner, CEO der Apothekenplattform gesund.de, sprach sich ebenfalls für eine weitere zügige Einführung elektronischer Verordnungen aus. Dass Patienten oft lange Wege auf sich nehmen müssten, um sich erst in einer Arztpraxis eine Verordnung ausstellen zu lassen, müsse bald der Vergangenheit angehören. Für die Begründung der KVWL, der aktuelle Weg über Papierausdrucke sei den Ärzten nicht zumutbar, habe er kein Verständnis. Auch jetzt verwendeten Ärzte doch Papier, um Verordnungen auszustellen. »Wir brauchen Akzeptanz und Toleranz für Übergangslösungen«, forderte Schreiner. Nur so könne das Projekt vorangebracht werden.

Hausärzte wollen komplett digitalen Prozess

Hingegen betonte Sebastian John, Geschäftsführer des Deutschen Hausärzteverbandes, dass auch die Ärzte das E-Rezept wollten. Allerdings sei der Ausdruck des Tokens auf Papier »nicht die Perspektive, die wir uns wünschen«. Die Ärzteschaft wolle einen komplett digitalen Prozess. John bemängelte, dass die Kommunikation bei diesem Thema extrem unklar sei. Viele Verbandsmitglieder fragten nach, wie denn nun E-Rezepte eingelöst werden sollten. Auf die Hausärzte komme die Aufgabe zu, jedem Patienten etwa fünf Minuten lang zu erklären, wie sie E-Rezepte einlösen könnten. »Diese fünf Minuten hat kein Hausarzt«, stellte John klar.

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