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Kult-Comic
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Die Abrafaxe in der Stadt-Apotheke Wiesloch

Jedes Kind in der DDR kannte die Mosaik-Comics mit den »Abrafaxen«: drei schlaue Jungs, stets auf abenteuerlichen Reisen durch die Weltgeschichte. Lustige Geschichten, die Geschichte spannend erzählen – bis heute.
AutorKontaktClaudia Sachße
Datum 29.12.2025  14:00 Uhr

Die Mosaik-Hefte waren und sind Kult. Als einer der auflagenstärksten Comics deutscher Produktion ist das monatlich erscheinende »Mosaik« bei Fans und Sammlern beliebt und international bekannt.

Hin und wieder treffen die Abrafaxe – Abrax, Brabax und Califax – auch auf Apotheker. Und diese Hefte dürfen im Museumsbestand nicht fehlen; gesammelt wird ja auch Zeitgenössisches mit Apothekenbezug! So etwa im Heft »Marzipan und Seemannsgarn«, wo der ständig futternde Califax in der Ratsapotheke Lüneburg unbedingt das berühmte Marzipan ausprobieren will (2018, Heft 511).

Ein anderes Heft führte die Abra­faxe ins Neckartal, in das Jahr 1888 auf wilde Fahrt mit Bertha Benz und in die Stadt-Apotheke Wiesloch: »Die erste Autofahrt der Welt – Bertha macht’s!« (2025, Heft 591, siehe Titelbild).

Auf dem Weg von Heidelberg nach Mannheim treffen sie Carl Benz, der Hilfe bei seinem stehen gebliebenen »Pa­tent-Motorwagen« braucht. Die Abra­faxe lernen die Mannheimer Quadrate kennen und den »Saumagen«, eine pfälzische Spezialität. Vor allem begleiten sie Bertha Benz auf ihrer Pionierfahrt von Mannheim nach Pforzheim, auf der sie unterwegs Wasch­benzin (Ligroin) als Treibstoff in der Stadt-Apotheke Wiesloch kauft und diese damit zur »ersten Tankstelle der Welt« macht. Der Apotheker ändert in der Geschichte prompt seine zunächst abschätzige Meinung über diese neue pferdelose »Knatterkiste« und erhöht schon mal seinen Vorrat an Wasch­benzin!

Dabei unterscheiden sich die Covers von Kiosk- und limitierter Abonnenten-Ausgabe. Auf Letzterer ist die Stadt-Apotheke zu sehen und wie Bertha Benz aus einer grünen Arzneiflasche ihren Tank befüllt.

Grund genug, um Hefte aus dieser Serie als Beispiele von Apotheken­rezeption in Comics in das Museums­archiv aufzunehmen (Inv.-Nr. VII A 2396–2397). Jens-Andreas Münch, Magdeburg, machte uns freundlicherweise auf die Hefte aufmerksam. Für die Schenkung und Erlaubnis zur Veröffentlichung als Titelbild danken wir dem MOSAIK-Steinchen für Steinchen-Verlag (Berlin).

Falls Ihnen außer den genannten beiden Ausgaben weitere Mosaik-Hefte oder ähnliches Zeitgenössisches mit Apothekenbezug bekannt ist, freuen wir uns über eine Info.

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