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Schwangerschaftsdiabetes

Diät und Sport allein oft nicht ausreichend

Entwickelt eine Frau während der Schwangerschaft Gestationsdiabetes, gelten derzeit Sport und eine kalorienreduzierte Ernährung als Mittel der Wahl. Doch nicht immer helfen diese Maßnahmen, um die Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Forscher vermuten verschiedene Ursachen für Schwangerschaftsdiabetes.
Daniela Hüttemann
08.01.2019  15:26 Uhr

Schwangeren wird empfohlen, je nach Ausgangsgewicht nur moderat zuzunehmen. Während eine zuvor normalgewichtige Frau in der Regel nicht mehr als 16 kg in den neun Monaten zunehmen sollte, sollten es bei übergewichtigen Schwangeren (BMI zwischen 25 und 29,9) nur 11,5 kg sein, bei Adipösen sogar nur maximal 9 kg. Denn Übergewicht erhöht das Risiko, während der Schwangerschaft Diabetes zu entwickeln. 

Doch mehr Bewegung und eine eingeschränkte Kalorienzufuhr scheinen nicht bei allen Frauen die Entstehung eines Gestationsdiabetes verhindern zu können, schreiben US-Forscher im Fachjournal »Cell Metabolism«. Über die vergangenen fünf Jahre seien Studien mit mehr als 5000 Schwangeren zu diesem Thema durchgeführt worden, mit ernüchternden Ergebnissen. Obwohl die Adhärenz gut war, die Teilnehmerinnen sich also mehr bewegten, gesünder ernährten und weniger aßen, traten außer in einer Studie nicht weniger Fälle von Schwangerschaftsdiabetes auf als ohne diese Interventionen.

Eine weitere Studie über fünf Jahre mit 62 Schwangeren in den USA suchte nach Ursachen. Neun der Probandinnen entwickelten Diabetes. Die Forscher um Erstautor Dr. Jasper Most vom Pennington Biomedical Research Center in Lousiana stellten fest, dass primäre Risikofaktoren für Gestationsdiabetes wie überschüssiges Körperfett und Insulinresistenz bereits in der Frühschwangerschaft vorlagen. Die Diabetikerinnen wogen im Schnitt 5 bis 17,5 kg mehr als gesunde Schwangere. Auch ihr Körperfettanteil sowie ihr Hüftumfang waren üppiger. Zudem hatten sie vermehrt Diabetes-Betroffene in der Verwandschaft.

»Unsere Daten lassen vermuten, dass die Energiebilanz nicht die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes vorgibt«, so Studienleiterin Professor Dr. Leanne Redman. »Wir und andere glauben nun, dass es verschiedene Typen von Gestationsdiabetes gibt, die unterschiedliche Prävention und Behandlung erfordern.« Das bedeute aber nicht, dass Schwangere nun nicht mehr auf Bewegung und gesunde Ernährung achten sollten. Zudem können sie noch keine Alternativen nennen.

Die Forscher schlagen vor, sich die Risikofaktoren genauer anzusehen. Sie vermuten, dass einige Frauen Diabetes entwickeln, weil sich ihre Bauchspeicheldrüse an den erhöhten Insulin-Bedarf während der Schwangerschaft nicht anpassen kann. Bei anderen könnte es zu erhöhten Blutzuckerwerten kommen, weil Muskeln und Leber resistenter gegen Insulin werden. Dies müsse nun genauer untersucht werden. In ihrer nächsten Studie wollen die Forscher genau das tun.

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