Diabetesexperten wollen nicht in Klöckners Rat |
Zu viel Zucker, Salz und Fett finden sich in den meisten Fertigprodukten. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft möchte eine Reduktion mit konkreten Reduktionszielen erreichen, die Initiative von Ernährungsministerin Julia Klöckner setzt auf eine freiwillige Selbstverpflichtung der Nahrungsmittelbranche. / Foto: kellykramer
Bisher blieben diese Ziele weit hinter dem zurück, was aus wissenschaftlicher Sicht notwendig wäre, um den Anstieg von Übergewicht und Diabetes in Deutschland zu stoppen, erläutert Müller-Wieland die Haltung der DDG. Klöckner will, dass die Nahrungsmittelbranche schrittweise weniger Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza oder Müsli packt. Dabei soll sich die Branche freiwillig auf Reduktionsziele verpflichten -Kritiker fordern dagegen verbindliche Vorgaben für die Branche. An heutigen Dienstag sollte sich das Gremium erstmals treffen.
Klöckner bedauerte die Absage. Wer nicht mitmache, nehme sich die Möglichkeit, sich konstruktiv einzubringen, sagte sie. Aus ihrem Ministerium hieß es, der Prozess werde »auch weiterhin mit einem engen wissenschaftlich fundierten Monitoring begleitet« und sei transparent und überprüfbar. Die externe Beteiligung sei »ausdrücklich erwünscht«, der Deutschen Diabetes Gesellschaft stünden die Türen weiter offen.
In Deutschland gelten laut Ministerium 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent der Kinder als übergewichtig. Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft betonte, man sei weiterhin bereit »zu einem konstruktiven Dialog« mit dem Ernährungsministerium »beispielsweise übereine für alle Bevölkerungsgruppen verständliche Lebensmittelkennzeichnung oder den Schutz von Kindern vor Werbung für ungesunde Produkte.«