Diabetes-Patienten profitieren von Abnehmtablette |
Daniela Hüttemann |
27.08.2025 17:30 Uhr |
Mit dem oralen GLP-1-Agonisten Orforglipron erreichen viele Patienten den angestrebten HbA1C-Wert. / © Getty Images/phynart studio
Orforglipron ist ein GLP-1-Agonist, der aufgrund seiner niedermolekularen Struktur oral verfügbar ist und einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden soll. Das Phase-III-Studienprogramm ATTAIN besteht aus drei Studien. Nun hat Lilly die letzten ausstehenden Ergebnisse bekannt gegeben (wenn auch noch nicht wissenschaftlich publiziert).
In der ATTAIN-2-Studie verloren die Patienten mit einem Body-Mass-Index von mindestens 27 kg/m2 in Kombination mit Typ-2-Diabetes unter der Höchstdosis von 36 mg Orforglipron einmal täglich über 72 Wochen im Schnitt 10,5 Prozent ihres Ausgangskörpergewichts (versus 2,2 Prozent unter Placebo), was in etwa 10,4 Kilogramm entsprach. Das ist vergleichbar mit dem Gewichtsverlust in der ATTAIN-1-Studie, an der Patienten mit Übergewicht/Adipositas ohne Diabetes teilgenommen hatten.
Wichtigster sekundärer Endpunkt von ATTAIN-2 war die dauerhafte Blutzuckersenkung. So sank der HbA1c im Schnitt um 1,8 Prozent, was bei einer Baseline von durchschnittlich 8,1 Prozent eine deutliche Verbesserung bedeutete (versus minus 0,1 Prozent unter Placebo). Drei von vier Patienten erreichten unter der Höchstdosis den anzustrebenden HbA1c von unter 6,5 Prozent.
»Darüber hinaus zeigte Orforglipron klinisch bedeutsame Vorteile bei wichtigen kardiovaskulären Risikofaktoren, darunter Nicht-HDL-Cholesterin, systolischer Blutdruck und Triglyceride«, heißt es in der Pressemitteilung. In einer vorab festgelegten explorativen Analyse habe die Höchstdosis auch die Werte des hochsensitiven C-reaktiven Proteins (hsCRP), einem Entzündungsmarker, um 50,6 Prozent gesenkt.
Das Nebenwirkungsprofil entsprach dem der injizierbaren GLP-1-Agonisten. Am häufigsten waren gastro-intestinale Effekte, meist mild bis moderat, deren Häufigkeit dosisabhängig war. Übelkeit trat bei 20,1, 31,1 und 36,4 Prozent versus 8,4 Prozent unter Placebo auf; Durchfall bei 21,3, 24,8 und 27,4 Prozent versus 15,0 Prozent. Die Abbruchquote lag bei bei allen Dosisgruppen und Placebo ungefähr bei 20 Prozent. Hepatische Sicherheitssignale wurden nicht beobachtet.
Generell wurden alle primären und sekundären Endpunkte in allen drei untersuchten Orforglipron-Dosen (6, 12 und 36 mg) erreicht, teilte Lilly mit. Unter den niedrigeren Dosierungen waren die Effekte erwartungsgemäß nicht so stark ausgeprägt, aber deutlich im Vergleich zu Placebo.
Mit dem Abschluss von ATTAIN-2 verfüge Lilly nun über alle klinischen Daten, die für die Einreichung globaler Zulassungsanträge für Orforglipron nötig sind und strebe nun schnellstmöglich die Zulassung an. Das Unternehmen verspricht eine gute Skalierbarkeit und damit Marktverfügbarkeit.