Deutscher Apotheken-Award für das »Erzhäuser Pflegenetzwerk« |
Alexandra Amanatidou |
14.05.2025 18:00 Uhr |
Nojan Nejatian (zweiter von links) freute sich über den Deutschen Apotheken-Award. / © PZ/ Alexandra Amanatidou
Den ersten Platz belegte die Heegbach-Apotheke aus Hessen mit ihrem Projekt »Erzhäuser Pflegenetzwerk«. »Dieses Projekt ist auch ein Leuchtturmprojekt«, sagte Anke Rüdinger, stellvertretende Vorsitzende des Deutscher Apothekerverbands, bevor sie Apothekeninhaber Nojan Nejatian auf der Bühne begrüßte.
Was sich die Politik wünscht, nämlich eine stärkere Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren in der Gesundheitsbranche, hat Apothekerinhaber Nojan Nejatian bereits 2022 Realität werden lassen. Im Prinzip ist die Initiative »Erzhäuser Pflegenetzwerk« eine Plattform zur Vernetzung von Mitwirkenden in der Pflege. »Dieses Netzwerk dient ebenso der Unterstützung von Angehörigen bei allen Fragen zum Thema Gesundheit und Pflege«, heißt es auf der Website der Apotheke.
»Wir sind nicht Teil des Problems, wir sind Teil der Lösung. Und wer auf die Apotheken nicht setzt, der hat seine Karten falsch gelegt«, sagte Nejatian bei der Preisverleihung.
Berend Groeneveld verleiht den zweiten Preis beim DAV-Wirtschaftsforum an die Medios-Apotheke. / © PZ/ Alexandra Amanatidou
Den zweiten Platz belegte das Präventionsprojekt beziehungsweise Ernährungskonzept der Medios-Apotheke aus Berlin. Als »ein Leuchtprojekt von vielen Projekten«, bezeichnete Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen, das Projekt mit dem die Apotheke auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen eingeht. »Wir in der Apotheke vor Ort wollen Gesundheit sichern!«, so das Motto der Medios-Apotheke in ihrem Vorstellungsvideo.
Mithilfe der Methoden des Unternehmens Insumed und der BIA-Messung (Bioelektrische Impedanz-Analyse) bestimmt die Apotheke in regelmäßigen Abständen das Verhältnis von Muskulatur, Fett und Wasser im Körper der Patienten. »Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein gesundes Leben und sie kann unser Allgemeinbefinden maßgeblich beeinflussen«, steht auf der Website der Berliner Apotheke.
Laut der Medios-Apotheke richtet sich die Ernährungsberatung nicht nur an Menschen mit Gewichtsproblemen, sondern auch an Menschen mit erhöhten Blutfettwerten, Verdauungsstörungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten.
»Wir als Apotheker sollten es uns auch leisten können, einen Patient von Medikamenten abraten zu können«, sagte Groeneveld, als er den Preis an die drei Apothekerinnen übergab.
Anke Rüdinger überreicht den Preis für den dritten Platz beim DAV-Wirtschaftsforum. / © PZ/ Amanatidou Alexandra
»Gerade diese Apothekerin hätte ich sehr gerne den Preis persönlich überreicht«, so Rüdinger, die den dritten Platz präsentierte. Dieser ging an Tatjana Buck für ihre strategische Kampagne »Bassd scho« . Sie konnte nicht vor Ort anwesend sein.
Tatjana Buck leitet zusammen mit ihrem Mann zwei Apotheken. Die Vital-Apotheke in Bad Saulgau und die Stadt-Apotheke in Bad Buchau. Den dritten Platz beim Deutschen Apotheken-Award hat sie für ihre pharmazeutischen Dienstleistungen »schwäbischer Art« erhalten.
»Ich möchte danke an meinem großartigen Team sagen, das nicht fragt: ›Was müssen wir tun?‹, sondern: ›Was können wir tun?‹«, so Buck, die nicht vor Ort war, aber ihre Rede vorab geschickt hatte. »Die Apotheke vor Ort kann mehr – und die Menschen sind bereit dafür«, so Buck.
Es war das fünfte Mal, dass der Award verliehen wurde. Der Deutsche Apotheken-Award wird seit 2015 alle zwei Jahre vergeben. Die Preise sind 4000 Euro für den ersten Platz, 2000 Euro für den zweiten und 1000 für den dritten Platz. »Alle, die ein Projekt eingereicht haben, sind ein Gewinn für ihre Patienten und für die Gesellschaft«, so Rüdinger.
Das jährliche Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes findet dieses Jahr am 14. und 15. Mai in Berlin statt. Der politische Lagebericht, der Apothekenwirtschaftsbericht und die gesundheitspolitische Diskussionsrunde sind fester Bestandteil der Veranstaltung. Am ersten Tag des DAV-Wirtschaftsforums wurde unter anderem der Apothekenwirtschaftsbericht vorgestellt und über dem E-Rezept und der elektronischen Patientenakte diskutiert.