Deutscher Ärztetag fordert »nationale Arzneimittelreserve« |
Lieferengpässe gab es zuletzt vor allem bei patentfreien Medikamenten wie Fiebersäften für Kinder, aber auch bei Präparaten für Erwachsene wie Antibiotika und Krebsmedikamenten. / Foto: IMAGO/Eibner Europa
Der Deutsche Ärztetag fordert eine »nationale Arzneimittelreserve«, heißt es in dem Beschluss, den die 250 Delegierten am Mittwoch in Essen verabschiedeten. Lieferengpässe gab es zuletzt vor allem bei patentfreien Medikamenten wie Fiebersäften für Kinder, aber auch bei Präparaten für Erwachsene wie Antibiotika und Krebsmedikamenten. Die Maßnahmen, mit denen die Ampel-Koalition bislang darauf reagiere, seien nicht ausreichend, kritisierte der Ärztetag. Neben einer nationalen Arzneimittelreserve müsse die Politik auch Anreize schaffen, damit wieder mehr Medikamente in Deutschland produziert würden. Pharma-Unternehmen sollten außerdem verpflichtet werden, drohende Lieferengpässe frühzeitig zu melden.
Das Bundeskabinett hatte Anfang April ein »Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz« beschlossen. Das Gesetz soll es Herstellern ermöglichen, höhere Abgabepreise für Kindermedikamente in Deutschland zu verlangen, so dass sich Lieferungen nach Deutschland mehr lohnen. Bei Antibiotika sollen Hersteller, die Wirkstoffe in Europa produzieren, stärker zum Zug kommen.