Deutsche wünschen sich Rx-Arzneien per Drohne |
Jennifer Evans |
27.12.2019 15:30 Uhr |
Hierzulande sind viele Patienten an einer Arzneimittel-Lieferung aus der Luft interessiert. In Ostafrika ist der Testlauf einer Arzneimittel-Drohne des Paketdienstleisters DHL vergangenes Jahr erfolgreich verlaufen. / Foto: Deutsche Post DHL
Grundsätzlich sind die Patienten hierzulande offen für digitale Anwendungen und Versorgungsangebote. 35 Prozent nutzen laut Studienergebnissen solche bereits als Fitness-Tracker. Im internationalen Vergleich sind die Deutschen aber eher zurückhaltend.
Sprachassistenten, die an die Medikamenteneinnahme erinnern, kommen im Alltag für 33 Prozent in Frage. 23 Prozent wären zudem bereit, mittels Gesichtserkennung über das Smartphone oder Tablet überprüfen zu lassen, ob sie ihre Arzneimittelmittel korrekt einnehmen. Gerne ließe sich auch knapp ein Drittel der Befragten die verschreibungspflichtigen Medikamente per Drohne von der Apotheke nach Hause liefern.
Dabei schneiden die digitalen Angebote gar nicht so schlecht ab, wie diejenigen angeben, die schon Erfahrungen damit gemacht haben. Mit 86 Prozent ist nämlich die Mehrheit mit den virtuellen Beratung zufrieden. Und 73 Prozent würden sogar wieder auf die Online-Sprechstunde zurückgreifen. Allerdings gaben nur 13 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland an, überhaupt schon einmal einen virtuellen Arztbesuch getätigt zu haben. Der Hauptgrund dafür ist demnach, dass ihnen die digitalen Angebote nicht ausreichend bekannt sind. Zudem ist mehr als der Hälfte der Befragten, die noch nie mit Videosprechstunden und Co. in Berührung gekommen sind, nicht klar, ob sie überhaupt Zugang dazu hätten.
Wie die Ergebnisse zeigen, würden aber 28 Prozent der Deutschen durchaus Tools nutzen, mit denen sie Preise und Therapien unterschiedlicher Gesundheitsangebote von Ärzten und Krankenhäusern vergleichen können. Auch an Qualitätsrankings (38 Prozent) und Bewertungen anderer Nutzer etwa zur Wirksamkeit und Sicherheit von Medizinprodukten (33 Prozent) sind die Patienten hierzulande interessiert.
Dem Wirtschaftsunternehmen zufolge ist insbesondere für viele Deutsche die Gefahr der Datenweitergabe »ein besonders heikler Punkt«. Demnach entscheidet hierzulande auch die Datensicherheit über die Akzeptanz eines digitalen Angebots. Grundsätzlich sind 36 Prozent aller Befragten bereit, Daten mit dem Arzt zu teilen, 35 Prozent auch mit Notfalldiensten. Als Bedingungen nennen sie allerdings: Transparenz über die Verwendung der Informationen, keine Nutzung zu kommerziellen Zwecken, sicherer Schutz vor Datendiebstahl sowie ein Weiterleitungsverbot an Dritte wie beispielsweise den Arbeitgeber.
Deloitte sieht nun die Stakeholder im Gesundheitswesen in der Pflicht, für mehr Datensicherheit und transparente Datenverarbeitung zu sorgen. Außerdem müsse eine bessere Interoperabilität zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen angestrebt werden, heißt es.
An der repräsentativen Global Health Care Consumer Survey 2019 nahmen zwischen Mai und Juni 2019 allein in Deutschland 3.625 Personen teil. Die Online-Erhebung ist Teil einer globalen Studie mit mehr als 20.000 Befragten aus sieben Ländern.