Deutsche sind Vielsitzer |
Im Durchschnitt verbringen die Befragten täglich knapp 10 Stunden im Sitzen, verteilt auf Wegzeiten, Arbeit, Fernsehen, private Computer- oder Tablet-Nutzung und übrige Freizeit. / © Getty Images/Moon Safari
Mehr als zehn Stunden an einem Werktag – so viel Zeit verbringen Menschen in Deutschland einer neuen Umfrage zufolge durchschnittlich im Sitzen. Das ist ein neuer Höchststand, wie Ergebnisse eines Reports der Deutschen Krankenversicherung (DKV) zeigen.
Auf der Arbeit sitzen die Befragten den Angaben nach im Durchschnitt 3,5 Stunden, weitere 2,5 Stunden verbringen sie vor dem Fernseher. Auf Wegzeiten mit Bahn, Auto oder anderen Verkehrsmitteln entfallen pro Tag 80 Minuten, auf die Zeit am Computer oder Tablet 1,5 Stunden. In der übrigen Freizeit verbringen die Menschen im Mittel weitere 82 Minuten im Sitzen.
Ungefähr eine Stunde Bewegung am Tag sei ein guter Richtwert, um lange Sitzzeiten von mehr als acht Stunden auszugleichen, heißt es in dem Report. Doch nur knapp jeder Dritte Vielsitzer (30 Prozent) gleiche das lange Sitzen durch eine Stunde oder mehr Bewegung am Tag aus.
Der Report ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg entstanden. Insgesamt wurden rund 2.800 Menschen ab einem Alter von 18 Jahren in ganz Deutschland befragt. Die Befragungen wurden im Februar und März 2025 durchgeführt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Erwachsenen zu mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche in moderater Intensität. Beispiele dafür sind zügiges Gehen oder entspanntes Radfahren, also Aktivitäten, die sich leicht anstrengend anfühlen, bei denen Unterhaltungen aber noch möglich sind. Alternativ kann man auch mindestens 75 Minuten Bewegung mit hoher Intensität in seine Woche einbauen, etwa Joggen oder Intervalltraining.
Zudem sollten Erwachsene an mindestens zwei Tagen pro Woche Übungen einbauen, die die Muskulatur stärken. Das sind zum Beispiel Übungen mit dem eigenen Körpergewicht – etwa Liegestütze.
Das klingt erst einmal ziemlich viel, aber die gute Nachricht ist: Jedes bisschen Bewegung ist besser als keine, heißt es von der WHO. Hauptsache, man fängt überhaupt an.
Wie kann ich meine Bewegung im Alltag erhöhen? Ein guter Anfang: die sogenannte Alltagsbewegung hochschrauben. Das geht zum Beispiel mit diesen drei Strategien:
Alltagsbewegung ist gut. Wenn wir sie um sportliche Aktivitäten ergänzen, ist das noch besser. Ob Bouldern, HIIT-Work-outs, Schwimmen, Tanzen oder Volleyball: Wer »seine« Sportart gefunden hat, hat den Grundstein gelegt, um langfristig dranzubleiben.
Worauf es noch ankommt: